9. Kunsthandwerkermarkt 2011 in Warnemünde

Künstler aus ganz Mecklenburg-Vorpommern stellen vor dem Teepott ihre Werke aus

3. Juni 2011, von
Kunsthandwerkermarkt Warnemünde
Kunsthandwerkermarkt Warnemünde

Gefilzte Schals wehen im Wind und geschnitzte Eulen schauen den Leuten dabei zu, wie sie über den Markt schlendern. Seit 10 Uhr vormittags stehen die größtenteils freischaffend arbeitenden Künstler am Warnemünder Leuchtturm. Sowohl das gute Wetter als auch der Feiertag ziehen viele Einheimische und Touristen an, die ihre Augen über die ausgestellten Kunstwerke streifen lassen und das eine oder andere Stück erwerben.

Die Auswahl ist vielfältig. Es gibt gebundene Notizbücher in allen Farben und Formen, Windspiele aus Holz oder meerblaue Keramikschüsseln. Über 20 Stände mit Künstlern aus verschiedenen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns sind am Rand und in der Mitte des kleinen Marktplatzes verteilt.

Axel Pfannenschmidt vom Atelier "Ansichtssache" auf dem Kunsthandwerkermarkt Warnemünde
Axel Pfannenschmidt vom Atelier "Ansichtssache" auf dem Kunsthandwerkermarkt Warnemünde

Axel Pfannenschmidt aus dem kleinen Ort Bellin bei Güstrow ist dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Kunsthandwerkermarkt in Warnemünde. Seine Stücke sind rätselhaft und erzählen alle eine Geschichte, wie er selbst sagt. „Ich lasse mich vom Meer und der Sehnsucht der Menschen inspirieren.“ Bemerkenswert für ihn ist, dass häufig männliche Besucher des Marktes an seinem Stand stehen bleiben.

„Normalerweise begeistern sich Frauen eher für Kunststände und die Männer drängen sie dann zum Weitergehen“, so Pfannenschmidt. Vielleicht ist es ja der Traum von den Abenteuern auf hoher See, der sie die großen Fische und kleinen Boote näher betrachten lässt. Axel Pfannenschmidt sieht jedenfalls eindeutig eine philosophische Komponente in seinen Werken. „Für mich sind Schiffe Sinnbild des Lebens.“

Kunsthandwerkermarkt am Leuchtturm von Warnemünde
Kunsthandwerkermarkt am Leuchtturm von Warnemünde

In Bellin betreibt der freischaffende Künstler das Atelier „Ansichtssache“, wo er seine Kunstwerke anfertigt. Er verwendet vor allem Fundholz zusammen mit Metall und schafft mit diesem Materialmix einen interessanten Gegensatz. „Es ist schwierig, von der eigenen Kreativität zu leben. Man darf sich nicht unter Druck setzen. Wenn man nur produziert, merken das die Leute“, sagt Pfannenschmidt über sein Handwerk. „Man muss sich andererseits aber auch disziplinieren und darf die Arbeit nicht schleifen lassen.“

Was das Beste am Künstlerleben ist? „Man erlebt viel, trifft viele Leute. Und man kann auch einfach mal an den See fahren, wenn einem danach ist.“

Kunsthandwerkermarkt vor Teepott und Leuchtturm Warnemünde
Kunsthandwerkermarkt vor Teepott und Leuchtturm Warnemünde

Noch bevor die Sonne untergeht, packen die Kunsthandwerker ihre Stücke wieder fein säuberlich ein. Diese warten dann in den Werkstätten oder auf den nächsten Märkten auf jemanden, der seine Sehnsüchte in den Werken versinnbildlicht sieht.

Der Kunsthandwerkermarkt am Warnemünder Leuchtturm kann in diesem Jahr bis zum 22. September an insgesamt acht Donnerstagen besucht werden.

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