18. Pittiplatsch-Turnier im Fußball
F-Junioren traten im Damerower Weg gegeneinander an
20. Juni 2010, von Elina
An Fußball kommt ja derzeit wirklich keiner vorbei. Selbst die stursten Ignoranten werden durch die Medien zwangsweise auf dem neuesten Stand der WM gehalten, wissen spätestens seit letztem Freitag, wie das nervtötende Tröten der Vuvuzela klingt und werden durch alberne Autofähnchen an jeder Straßenecke erneut daran erinnert.
Meine letzte Nah(tod)erfahrung mit Fußball war das diesjährige letzte Saisonspiel unseres FC Hansa im Ostseestadion. Keine schöne Erinnerung, wenn man so zurückdenkt. Sehr enttäuschendes Spiel (selbst für die, die nichts mit „Abseits“ anfangen können), das am Ende sogar die härtesten Kerle zu Tränen rührte.
Gestern war es dann an der Zeit, diese Erinnerungen aufzuwerten und ein neues Bild vom Fußball zu gewinnen. In der Sportanlage Damerower Weg sollte das 18. Pittiplatsch-Turnier der F-Junioren im Fußball stattfinden.
Viele Familien hatten weite Wege auf sich genommen, um ihren Nachwuchs bei diesem Turnier dabei sein lassen zu können. Von Hamburg bis Berlin und natürlich auch aus der Umgebung traten insgesamt 15 Vereine gegeneinander an.

So war es auch kein Wunder, dass auf dem vollen Parkplatz vor der Sportanlage Kennzeichen aus dem ganzen Norden zu sehen waren.
Während die Mannschaften mit ihren Trainern auf dem Rasen ordentlich Aufstellung nahmen und die Organisatoren letzte Hinweise gaben, hatte sich am Rand eine Traube begeisterter Eltern gebildet, die in diesem Moment vermutlich Kosten und Mühen bezahlt gemacht sahen.
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Zu meiner Verwunderung waren die kleinen Fußballer stark motiviert, sehr selbstständig und keinesfalls aufgrund Alter oder Größe zu unterschätzen. Auf Kunstrasen und echter Wiese begannen die Jungs sich aufzuwärmen und sprachen letzte taktische Änderungen ab.
Um Punkt elf war der erste Durchlauf der Mannschaften ausgelost und das Spiel konnte beginnen. Dank der weitläufigen Sportflächen konnten jeweils vier Spiele zur gleichen Zeit stattfinden.

Nach dem Anpfiff zeigten die kleinen Sportler wahre Talente und ließen den Namen „Pittiplatsch-Turnier“ fast etwas lächerlich erscheinen. Mit viel Ehrgeiz, unerwarteten Tricks und Ballgefühl machten sie das Zusehen zu einer wahren Freude. Da hätte sich unser FC Hansa gut was abgucken können.
In einem der ersten Durchgänge stand der Rostocker FC dem Sievershäger SV auf einem der vorderen Felder gegenüber. „Das sind doch keine Pässe, Mann!!“, schrie einer der Trainer am Spielfeldrand herum. Emotionen sind aus dem Fußball scheinbar nicht wegzudenken und der ist anscheinend schon bei den ganz Kleinen ein hartes Geschäft.
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Nach etwa zehn Minuten ist das erste Spiel beendet. Der Rostocker FC konnte sich durchsetzen und das Spiel mit 1:0 für sich entscheiden. Der Trainer war zufrieden und zeigte sich ungewohnt fürsorglich der Mannschaft gegenüber. Ich glaube ein bisschen, die Väter und Trainer sind am Spielfeldrand nur so streng, weil sie insgeheim selbst gern auf dem Feld stehen würden …
Die Sievershägener Jungs nahmen die Niederlage dagegen gelassen. „Ein Spiel zu verlieren ist nicht so schlimm, dann könnt ihr immer noch Zweiter werden“, motivierte der Trainer im Anschluss seine Mannschaft. Wir drücken die Daumen, dass es geklappt hat! Die Ergebnisse gibt es dann in Kürze beim SV Hafen Rostock.