23. Waschzuberrennen 2010 in Warnemünde
Warnemünder Woche 2010 – Waschzuber-Spektakel auf dem Alten Strom
4. Juli 2010, von Phillip
Samstagnachmittag: Elfmeterschießen zwischen Deutschland und Argentinien!
Da stimmt doch etwas nicht, wird sich der eine oder andere jetzt sicherlich denken, nach dem 4:0 Triumph der deutschen Nationalmannschaft gestern in Südafrika. Denn natürlich gab es bei besagtem Fußballspiel kein Elfmeterschießen.
Dafür aber beim 23. Waschzuberrennen in Warnemünde, das am Samstag zum Auftakt der Warnemünder Woche stattfand. Passend zur Fußball-Weltmeisterschaft wurde es dort als Programmpunkt eingebaut.
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Bereits zum 23. Mal wurde der traditionsreiche Wettbewerb in diesem Jahr ausgetragen, zum dritten Mal dabei auch der Rostocker Pilsener Cup. Veranstalter des Rennens ist der Faschingsclub der IHS „die Macher“ e.V., die den Wettbewerb auch 1986 ins Leben riefen.
Mit Waschzubern im eigentlichen Sinne haben die „Zuber“ der Teilnehmer allerdings nicht mehr viel zu tun. Nachdem es in den letzten Jahren sogar mehrstöckige Bauwerke, wie z.B. einen Borg Würfel aus Star Trek, gegeben hatte, die allerdings nicht besonders seetüchtig waren, wurde die Größe in diesem Jahr begrenzt.
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Die Crews befassen sich teilweise ein ganzes Jahr lang mit der Konzeption der Zuber, wie die Bierpiraten verrieten, die in diesem Jahr zum zweiten Mal dabei waren. Allerdings räumten sie ein, dass sie mit der eigentlichen Konstruktion ihres „Bierzubers“ erst etwa vier Wochen vor dem Rennen begonnen haben. Trotz oder vielleicht gerade wegen des vielen Bieres wurde der Zuber aber noch rechtzeitig fertiggestellt.
Zehn Teams aus Rostock und Warnemünde, sowie Merseburg und Berlin nahmen an dem Spektakel teil.
Dabei ging es darum, in einem echten Waschzuber möglichst schnell bzw. überhaupt ins Ziel zu kommen. Nachdem dann auch Neptun mit seinem Gefolge eingetroffen war, konnte das Rennen beginnen.
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Dieses wurde in drei Teilen ausgetragen, da auf dem Alten Strom nicht genügend Platz für alle zehn Zuber auf einmal gewesen wäre.
Die 50 Meter lange Strecke legten die Poppbären aus Berlin am schnellsten zurück. Sie benötigten nur 55 Sekunden, um ins Ziel zu gelangen, eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass ihr Zuber unterwegs erheblichen Schaden genommen hatte. Mit nur einer Sekunde Rückstand erreichte „Worms Reloaded“ vom Reaktor Merseburg das Ziel. Trotz revolutionärem Antrieb reichte es für den Zauber-Zuber des LT-Clubs mit einer Zeit von 3 Minuten nur für den letzten Platz.
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Zwischen den verschiedenen Wettbewerben gab es auch Showeinlagen von einigen Teams zu bewundern. Das Team Pablo Neruda präsentierte z.B. auf ihrem Zuber Aloha von Hawaii eine Elvis Imitation inklusive hawaiianischer Blumenmädchen als Tänzerinnen. Die Poppbären dagegen traten auf ihrem Zuber, der einen amerikanischen Polizeiwagen darstellte, als Blues Brothers auf und das sogar trotz des demolierten Hecks ihres Zubers.
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Das Team des nicht genannten Verkehrsunternehmens musste derweil auf seine Showeinlage verzichten, da ihr Zuber gekentert war, was Moderator DJ Tetzi mit einem lapidaren „der Papst ist mit seinem Zuber abgesoffen“ kommentierte. Der Zuber konnte zwar wieder auf Kurs gebracht werden, für die Show war der Schaden dann aber doch zu groß.
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Im Anschluss kam es zu besagtem Elfmeterschießen. Jedes Team bekam drei Bälle mit an Bord, für jeden Treffer sollte es zehn Punkte geben. Man kann von Glück sagen, dass die deutsche Nationalmannschaft am späteren Nachmittag treffsicherer agierte als die Zuberkapitäne. Gerade einmal drei Treffer gelangen den zehn Teams insgesamt – auf das leere Tor wohlgemerkt.
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Zum Abschluss mussten die Besatzungen noch schwimmen gehen und möglichst viele Quietscheenten einsammeln, die zuvor ins Wasser gegeben wurden. Aus den Punktzahlen aller Wettbewerbe wurde schließlich der Gesamtsieger ermittelt. Diesen sicherte sich die Mannschaft „Pablo Neruda“, die vor den „Poppbären“ und „die Macher“ den ersten Platz belegten.
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Nach Ende der Veranstaltung und dem Public Viewing ging die Party am Abend im Studentenclub „Sumpf“ bis in die Morgenstunden weiter. Die eine oder andere Crew wird sich dabei möglicherweise schon Gedanken gemacht haben, wie ihr Zuber für das 24. Waschzuberrennen im nächsten Jahr aussehen könnte.