5. Apfeltag im IGA-Park 2011

Apfeltagbesucher probieren leckere Früchte aus dieser Saison – Obstbauern beklagen wetterbedingte Verluste bei der diesjährigen Apfelernte

20. September 2011, von
Apfeltag im IGA-Park
Apfeltag im IGA-Park

Süß und doch säuerlich. Knackig und saftig. Lecker und auch noch gesund. Voller Vitamine und Mineralien. So ist er, der Apfel.

Auf dem Gelände des IGA-Parks fand am Sonntag zum fünften Mal der Apfeltag statt. „Der Apfeltag ist aus der Idee der IGA-Gesellschaft geboren, ein bisschen was mit dem Obst zu machen, das wir hier eh haben“, erklärt Martin Czechl, Geschäftsführer der Rostocker Obst GmbH. „Dass wir hier nicht so viel verkaufen, war uns eigentlich klar. Wobei es über die Jahre aber schon ein bisschen besser geworden ist. Die ersten Jahre war hier eine sehr schlechte Resonanz.“

Martin Czechl (rechts) mit Besuchern des Apfeltags
Martin Czechl (rechts) mit Besuchern des Apfeltags

Was sagen die Besucher? Der 55-jährige Kleingärtner Horst Niemeier war auch letztes Jahr schon da. „Einfach um den IGA-Park zu genießen. Und wenn ich dann auch noch Äpfel mit nach Hause nehmen kann, ist das doch toll. Und dieses Jahr sind meine eigenen Äpfel ja eh nichts.“

Czechl erklärt die Probleme der diesjährigen Apfelernte: „Die Ernte dieses Jahr wird schlecht sein. Wir haben für die Landwirtschaft ja eh kein gutes Jahr, im Frühjahr war gleich Frühfrost. Die Ertragserwartungen liegen bei 25 % einer normalen Ernte.“

Die Lieblingssorten der Rostocker erklärt Czechl so: „Der Liebling ist ganz klar der Elstar. Sehr gerne wird auch der Shampion genommen. In einem normalen Jahr ernten wir davon 60 Tonnen, diesmal nur 20. Die sind also ruckzuck verkauft“. Zum Vergleich: Vom Elstar erntet die Rostocker Obst GmbH im Normalfall 200 Tonnen.

Ralf Eckert an seiner Saftpresse
Ralf Eckert an seiner Saftpresse

Eine neue Sorte findet sich dann auch noch: der Santana. „Eine neue Herbstsorte aus Holland“, die Czechl als geschmacklich toll und optisch ansprechend beschreibt. Der Clou: Auch Apfelallergiker sollen diesen Apfel essen können. So hat man an der Universität Wageningen mehr oder weniger zufällig entdeckt, dass diese Sorte weniger oder gar keine Reaktionen auslöst. „Die Allergene entstehen ja im Reifeprozess. Ganz frisch geerntete Äpfel können fast alle Allergiker essen, das sieht dann erst nach 1 oder 2 Wochen der Reife anders aus“, erklärt Czechl. „Wir müssen den Santana da noch ein bisschen darauf testen, ob diese allergischen Stoffe verzögert kommen oder gar nicht. Wir haben im Betrieb auch zwei Allergiker. Im Moment können die den Santana noch essen“.

Beinahe gefragter als die Äpfel selbst waren Ralf Eckert und seine mobile Saftpresse. Statt die Äpfel zu sich bringen zu lassen, bringt er die Saftpresse zum Apfel. Das Interesse am Herstellungsablauf war groß. „Der Saft ist purer Apfel, ohne Wasserzusatz oder sonst was“, erklärt Eckert auf Nachfrage einer Interessentin. Aber die Leute waren nicht nur neugierig. Die wenigsten ließen es sich nehmen, einen Behälter des frisch gepressten Safts zu erwerben.

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