8. Hella Marathon Nacht Rostock 2010
8. Rostocker Marathon Nacht lockte Läufer ins nächtliche Rostock
1. August 2010, von Phillip
Zum 8. Mal fand am gestrigen Abend die Marathon Nacht in Rostock statt. Bei angenehm warmen Temperaturen ging eine stolze Teilnehmerzahl von etwa 1.400 Läufern und Skatern bei den verschiedenen Wettbewerben an den Start.

Pünktlich um 18 Uhr fiel der Startschuss zum Marathonlauf am Neuen Markt, wo knapp drei Stunden später auch die ersten Läufer das Ziel erreichen sollten.
Den Abzug betätigte Karina Jens, die Präsidentin der Bürgerschaft. Angeführt wurde das Feld von den Handbikern und Rollstuhlfahrern, für die es in diesem Jahr leider keinen eigenen Wettbewerb gab. Dafür durften sie in einem repräsentativen Prolog die Spitze des Feldes bilden.

Nur wenige Minuten später durften dann auch die Kinder zum Kaufhof Kids Halbmarathon antreten, wobei es sich natürlich nicht um einen echten Halbmarathon handelte, sondern um einen etwa 3 Kilometer langen Lauf durch die Rostocker Innenstadt. Neben Halbmarathon, Marathon und dem Staffellauf, gab es auch ein Stundenrennen für Inline Skater. Auf einem etwa 3,3 km langen Rundkurs durch den IGA-Park hieß es für die Skater, so viele Runden wie möglich zurückzulegen.

Auch der eine oder andere Paradiesvogel nahm an dem Lauf teil, wie beispielsweise Marco Salvioni, der jedes Jahr in seinem etwas gewagten Outfit startet. Nur zum Spaß natürlich, wie er betonte. Sein Ziel war es, die Strecke in 4,5 Stunden zu bewältigen.

Und auch der Nikolaus schien sich schon einmal warm zu laufen für den kommenden Winter.
Noch vor 21 Uhr wurden die ersten Läufer dann bereits am Neuen Markt vom Publikum empfangen. Mit Rasseln und Tröten ausgerüstet sorgte es lautstark für Stimmung.
Einer ganzen Reihe von Teilnehmern gelang es an diesem Abend, unter der Dreistundenmarke zu bleiben.

Der schnellste von ihnen war Torsten Hentschel von der HSG Turbine Zittau, der die 42 km in gerade einmal 2 Stunden, 44 Minuten und 35 Sekunden bewältigte. Hentschel war in seiner Altersklasse bereits sächsischer Meister im 1.500, 3.000, 5.000 und 10.000 Meterlauf. „Diese Strecken sind schwer, aber Marathon ist wie sterben“, fasste er die Strapazen des Laufs zusammen. Gut drei Minuten später erreichte Lutz Kuhardt (FC Unterkirnach), gefolgt von Florian Gruhlich aus Hamburg das Ziel.
Bei den Frauen setzte sich die Berlinerin Patricia Kusatz (Zeit: 3:17:58) klar vor Winnie-Marie Leuchtape, ebenfalls aus Berlin (3:31:42), durch. Der TSV Wandsetal Lauftreff sicherte sich den Sieg bei den Staffelläufern. Nur acht Sekunden dahinter folgte das Team Gesundschuh City Sport, das in dieser Zusammensetzung erstmals am Rostocker Marathon teilnahm.

Im Halbmarathon holten sich Anne Kathrin Litzenberg (FSN Fördertechnik GmbH) und Mathias Ahrenberg (SV Post Telekom Schwerin) den ersten Platz. Ahrenberg konnte bereits dreimal den Marathon in Rostock gewinnen, nun klappte es im zweiten Anlauf also auch im Halbmarathon und das trotz offener Schnürsenkel seit Kilometer Nummer neun. In sieben Wochen möchte er dann in Ulm bei den Hochschulmeisterschaften wieder im Marathon angreifen.

Da bei den Inline Skatern gleich neun Skater sieben Runden schafften, entschied am Ende die Zeit, in der die Runden absolviert wurden, über den Sieg. Dabei kam es zu einem Dreikampf an der Spitze, den Alexander Schmitz (O.B.F.S.T.) mit nur 32 hundertstel Sekunden Vorsprung vor Kazimierz Posadowski (Skate Team Celle), für sich entscheiden konnte. Mit nur 1,4 Sekunden Rückstand erreichte Frank Heuser (O.B.F.S.T.) den dritten Platz.
Doch es gab auch Kritik an der Veranstaltung, insbesondere was die Streckenführung anging.

So wurden Beschwerden laut, dass an einigen Kreuzungen nicht klar war, in welche Richtung weitergelaufen werden sollte. Mit der Folge, dass die Läufer anhalten und über den weiteren Streckenverlauf diskutieren mussten, bevor es weitergehen konnte. Ärgerlich natürlich besonders für diejenigen, die sich zu diesen Zeitpunkten einen kleinen Vorsprung erlaufen hatten. Ein Läufer äußerte sich frustriert: „Das ist kein Wald und Wiesenlauf hier.“ Bei den Staffeln verlief sich das Feld sogar kollektiv.

Alles in allem dürfen sich die Veranstalter dennoch über einen gelungen Abend freuen. Der Neue Markt war gut besucht, die Liveband „Crazy Boys“ aus Rostock sorgte für Stimmung und die überwiegende Zahl der Sportler war am Ende zufrieden, die Strecke bezwungen zu haben. Und wenn im nächsten Jahr das Problem mit der Streckenführung behoben wird, werden die Kritiker mit Sicherheit auch zufrieden sein.