Mondfinsternis 2018: Blutmond über Rostock

Am Freitag ist die längste totale Mondfinsternis (Mofi) des Jahrhunderts zu sehen – sie wird auch über Rostock gut zu beobachten sein

26. Juli 2018, von
Mondfinsternis am 27. Juli 2018: Blutmond über Rostock (Foto: Archiv)
Mondfinsternis am 27. Juli 2018: Blutmond über Rostock (Foto: Archiv)

Bilder von der Mondfinsternis am 27. Juli 2018 in Rostock

Spektakel am Nachthimmel über Rostock: In der Nacht von Freitag auf Samstag gibt es über den Dächern unserer Hansestadt ein besonderes Schauspiel zu beobachten. Während der längsten totalen Mondfinsternis (Mofi) des Jahrhunderts wird der Erdtrabant kupferrot erscheinen, als sogenannter Blutmond.

Mondfinsternis – Sonne, Erde und Mond auf einer Linie

Eine totale Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde zwischen Mond und Sonne steht und Luna durch den Erdschatten vollständig verdeckt wird. Zu sehen ist der Mond während dieser Zeit trotzdem: Der langwellige rote Anteil des Sonnenlichts, das – ähnlich wie beim Sonnenuntergang – von der Erdatmosphäre gebrochen und in den Schattenkegel gestreut wird, taucht den Erdtrabanten in mystisches Rot.

Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts

Morgen ist das Naturphänomen besonders lange zu beobachten, da sich der Mond gerade im erdfernsten Abschnitt seiner Umlaufbahn um die Erde befindet. Ganze 103 Minuten dauert die totale Phase. Eine längere Mondfinsternis gibt es erst am 9. Juni 2123 – wir werden sie nicht mehr erleben und sie wird gerade mal zwei Minuten länger dauern.

Mondfinsternis über Rostock beobachten

Bei angenehmen Temperaturen zwischen 20 und 25° Celsius kann man die Mofi am Besten im Freien verfolgen. Das Wetter soll mitspielen, es wird voraussichtlich nur einzelne Quellwolken geben.

Da der Mond eher niedrig steht, empfiehlt sich ein Standort mit möglichst freiem Blick auf den Horizont in südöstlicher Richtung.

  • 20:24 Uhr beginnt die partielle Phase (Mond noch unterm Horizont)
  • 21:10 Uhr Mondaufgang
  • 21:30 Uhr beginnt die totale Phase
  • 22:22 Uhr wird die maximale Verdunkelung erreicht
  • 22:34 Uhr ISS zieht nahe am Polarstern vorbei
  • 23:11 Uhr endet die totale Phase
  • 00:19 Uhr endet die partielle Phase

In der Astronomischen Station „Tycho Brahe“ kann die Mondfinsternis durchs Fernrohr beobachtet werden – der Eintritt beträgt 1 Euro.

Auch Mars und ISS am Nachthimmel über Rostock

Nicht nur der Mond, auch der „Rote Planet“ lässt sich in dieser Nacht besonders gut beobachten. Er steht am Freitag in Opposition zur Sonne. Sonne, Erde und Mars befinden sich auf einer Linie – von unserem Planeten aus betrachtet stehen sich Mars und Sonne gegenüber.

Da der „Rote Planet“ zudem fast den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreicht, kommt er der Erde so nah wie seit knapp 15 Jahren nicht und erscheint besonders groß. Zu sehen sein wird er rechts unterhalb des Mondes.

Auch die Internationale Raumstation (ISS) mit Alexander Gerst an Bord kann man während der Mondfinsternis beobachten. Laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird sie um 22:30 Uhr nahe der hell leuchtenden Venus im Westen aufgehen und rund zehn Minuten zu sehen sein.

Schlagwörter: Astronomie (17)Mondfinsternis (6)