Atom-Alarm auf dem Universitätsplatz Rostock

Atom-Gegner protestieren gegen Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken

27. Juli 2010, von
Atom-Alarm auf dem Universitätsplatz Rostock
Atom-Alarm auf dem Universitätsplatz Rostock

Atom-Alarm am Montagvormittag auf dem Universitätsplatz! Panik bricht jedoch nicht unter den Passanten aus.

Die Tröten, Rasseln und Trommeln, mit denen Alarm geschlagen wird, sind zwar laut, aber erinnern dann doch eher an ein Fußballspiel, als an den Ernstfall. Immerhin schaffen es die Atom-Gegner, mit ihrer Aktion den einen oder anderen auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

Rostocker Aktionstag gegen Atomenergie
Rostocker Aktionstag gegen Atomenergie

Es geht um die Atom-Energie und die Frage, wie sich die Bundesregierung zu den Laufzeiten der deutschen Atommeiler positionieren wird. Nach geltendem Recht müsste das letzte Atomkraftwerk im Jahr 2022 abgeschaltet werden. Die jetzige Bundesregierung will diese Befristung nun auf den Prüfstand stellen. In ihrer Koalitionsvereinbarung ist vorgesehen, die Atommeiler länger zu betreiben. Wie lange, ist jedoch unklar und in den Regierungsparteien selbst noch umstritten.

Atomkraft? Nein, danke.
Atomkraft? Nein, danke.

Für die Menschen in Deutschland ist die Atomenergie jedoch ein Auslaufmodell. Laut einer TNS-Emnid Umfrage sind 77% der Befragten gegen eine Laufzeitverlängerung von 15 Jahren und mehr, so wie es von einigen CDU-Politikern angestrebt wird. 29% davon könnten sich vorstellen, die Atomkraftwerke höchstens zehn Jahre länger am Netz zu belassen, wie es beispielsweise Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vorschlägt.

Rasseln
Rasseln

Aber „Atomenergie wird eigentlich nicht gebraucht“, erklärt Hannes Lau, einer der Anti-Atom-Aktiven, die sich an dem bundesweiten „Atom-Alarm“ beteiligen.

Etwa 15 Gleichgesinnte haben sich ebenfalls der Aktion auf dem Universitätsplatz angeschlossen. Mit ohrenbetäubendem Lärm und bunten Plakaten fordern sie den raschen Atomausstieg und möchten auf die Risiken der Atomenergie aufmerksam machen.

Infostand, Atom-Alarm Rostock
Infostand, Atom-Alarm Rostock

Über genaue Zusammenhänge und Auswirkungen der Atomenergie auf die Umwelt können sich Interessierte an einem Aktionsstand neben dem Brunnen der Lebensfreude informieren.

„Gerade im Nordosten Deutschlands herrscht unter den Menschen noch viel Unwissen“, schätzt Hannes Lau ein. „Viele denken hier, das alles sei weit weg. Das stimmt aber nicht“, sagt er und weist auf die drei Castor-Behälter hin, die noch bis zum Ende des Jahres nach Lubmin bei Greifswald transportiert und dort zwischengelagert werden sollen.

Zukunftsträger
Zukunftsträger

Die Sicherheitsrisiken und die Entsorgung der radioaktiven Brennelemente seien die Hauptprobleme dieser Technologie. „Jeder Mensch sollte sich die Frage stellen: In welcher Welt möchte ich leben und wie möchte ich sie hinterlassen?“, begründet Hannes Lau sein Engagement gegen die Atomenergie.

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