Maskenpflicht in MV auch beim Einkaufen
Ab Montag muss in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund der Coronakrise auch im Einzelhandel ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – für den ÖPNV wurde das bereits beschlossen
22. April 2020, von Olaf
Vor fünf Tagen wurde er noch „dringend empfohlen“, jetzt wird er verpflichtend: der Mund-Nasen-Schutz beim Einkaufen im Einzelhandel.
Am vergangenen Freitag hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr angekündigt. Nachdem immer mehr Bundesländer das Tragen einer Maske auch beim Einkaufen vorschreiben, zieht der Nordosten jetzt nach. Ab dem 27. April muss in allen Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie Manuela Schwesig gerade in einer Pressekonferenz bekanntgegeben hat.
„Es wäre schön, wenn das von Anfang an klar gewesen wäre“, sprach sich Schwesig für bundesweit einheitliche Regelungen aus. Vor einer Woche gab es zwischen Bund und Ländern jedoch keine Einigung.
Einfache Stoffmasken, Tuch oder Schal genügen
„Ich schütze dich und du schützt mich“, warb die Ministerpräsidentin für die Ausweitung der Maskenpflicht, die nur funktioniert, wenn sich alle daran beteiligen.
Getragen werden sollen keine medizinischen Masken, sondern einfache Stoffmasken – auch ein Schal oder Tuch genügt. Für Einwohner, die sich aus finanziellen oder anderen Gründen keine Maske besorgen können, stellt das Land den Kreisen und kreisfreien Städten eine Grundausstattung zur Verfügung stellen. Diese soll für etwa die Hälfte der Bevölkerung ausreichen.
Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, muss das Geschäft oder Verkehrsmittel verlassen. Kommt jemand der Aufforderung nicht nach, droht ein Bußgeld in Höhe von 25 Euro.
Weiter wenig Corona-Infektionen in MV
Die Anzahl der Corona-Infektionen bewegt sich in Mecklenburg-Vorpommern weiter auf niedrigem Niveau. Gestern wurde lediglich im Landkreis Nordwestmecklenburg eine neue Infektion festgestellt.
Insgesamt gab es bisher (Stand 21.04. 16 Uhr) 654 Corona-positiv-Meldungen im Land, 90 Personen mussten/müssen im Krankenhaus behandelt werden, 16 davon auf einer Intensivstation. 15 Sterbefälle wurden im Zusammenhang mit dem Corona-Virus im Land registriert.
Mit einer Inzidenz (Fälle je 100.000 Einwohner) von 40 ist Mecklenburg-Vorpommern unter allen Bundesländern bislang am wenigsten betroffen. Der Bundesdurchschnitt liegt mit 174 Infizierten pro 100.000 Einwohnern (Stand: 20. April) gut viermal so hoch.
Diese Zahlen basieren jedoch auf einer Zeit, wo fast alles geschlossen war, so Schwesig. Durch die Lockerungen gibt es mehr Kontakte, die „mit Schutzmaßnahmen begleitet werden müssen“. Mit stärkeren Schutzmaßnahmen könne über weitere Lockerungen ab dem 4. Mai nachgedacht werden.