Bäderdienst in MV gestartet

Der Bäderdienst der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern wurde heute in Warnemünde gestartet, u.a. soll die Einhaltung der Corona-Verordnung kontrolliert werden

15. Juni 2020, von
Innenminister Lorenz Caffier (vorne) hat heute in Warnemünde den Bäderdienst der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern gestartet
Innenminister Lorenz Caffier (vorne) hat heute in Warnemünde den Bäderdienst der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern gestartet

Die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern hat heute in Warnemünde offiziell ihren Bäderdienst gestartet. Gut 200 Polizisten sind in den Sommermonaten zusätzlich in den Urlaubsregionen des Landes unterwegs, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Dabei soll auch die Umsetzung der Corona-Verordnung kontrolliert werden, kündigte Innenminister Lorenz Caffier an. Erstmalig sollen in diesem Jahr die Kommunalbehörden unterstützt werden.

„Der Bäderdienst ist dieses Jahr ein anderer“, erklärte Caffier. Nicht nur, weil er später startet oder in diesem Jahr bereits zum 30. Mal eröffnet wird und alles irgendwie unter dem Zeichen von Corona steht. Der Innenminister musste die Eröffnung heute auch ohne seinen Polizeipräsidenten vornehmen. Nach einer Schwedenreise wird dieser „wie jeder andere behandelt“ – 14 Tage Quarantäne sind angesagt.

Von „neuen Herausforderungen“ sprach auch Polizeidirektor Thomas Dabel, Leiter des Führungsstabs und Stellvertreter im Polizeipräsidium Rostock. Einerseits gibt es weniger Großveranstaltungen im Land, andererseits wohl mehr Einsätze, die „noch unter den Ereignissen der letzten Monate stehen und davon dominiert werden“, so Dabel.

Neben Fuß- und Fahrradstreifen werde auch auf den Gewässern konsequent kontrolliert, kündigte der Innenminister an. Durch die sichtbare Präsenz der Beamten sollen mögliche Straftaten bereits im Vorfeld verhindert werden. Trotz der besonderen Umstände soll die Tourismussaison 2020 eine schöne für Einwohner und Touristen werden, so Caffier.

Insgesamt 202 Beamte kommen vom 15. Juni bis zum 14. September 2020 zusätzlich im Bäderdienst zum Einsatz. Hierfür werden 122 Beamte im Bereich der Polizeipräsidien Rostock und Neubrandenburg umgesetzt, dazu kommen 80 Bereitschaftspolizisten.

Polizeidirektor Achim Segebarth (rechts) schaut etwas neidisch auf die schicken Dienstfahrräder des Bäderdienstes
Polizeidirektor Achim Segebarth (rechts) schaut etwas neidisch auf die schicken Dienstfahrräder des Bäderdienstes

Fahrradstreifen für Rostock in Planung

Etwas neidisch schaute Polizeidirektor Achim Segebarth auf die beiden Dienstfahrräder, mit denen die Bäderpolizei im Sommer auf dem Darss unterwegs sein wird. Ginge es nach dem Leiter der Polizeiinspektion Rostock wären seine Kollegen in der Hansestadt längst auf zwei Rädern unterwegs – und zwar ganzjährig, nicht nur in den Sommermonaten.

„Noch wurde kein Dienst-Passat eingeschmolzen“, umschreibt Segebarth, dass er händeringend auf die finanziellen Mittel des Innenministeriums für eine Radstreife in Rostock wartet. Angesichts der hohen Anzahl verunglückter Radfahrer, sei dies dringend notwendig.

Einerseits wären die Beamten näher an den Problemen der Radfahrer dran, etwa bei blockierten Radwegen, wenn Autofahrer den seitlichen Sicherheitsabstand nicht einhalten oder unaufmerksam abbiegen. Andererseits hätte eine Radstreife auch bei Verstößen von Fahrradfahrern einen „anderen Draht“, was Prävention und Ahndung betrifft. Und nicht zuletzt sei man auch bei ganz normalen Einsätzen mit dem Fahrrad oft viel schneller am Ort des Geschehens.

Zum Einsatz kommen sollen die Fahrradstreifen vorrangig in der Innenstadt. Eine eigenständige Fahrradstaffel sei in Rostock nicht geplant, die Fahrradpatrouillen sollen in den normalen Streifendienst integriert werden, so Segebarth. Wenn die benötigten Mittel bereitstehen, könnten die ersten Polizisten noch in diesem Jahr auf dem Fahrrad in Rostock unterwegs sein.

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