Eröffnung der Galerie „wolkenbank“ in Rostock
Mit Wein und Violine in eine hoffnungsvolle Zukunft
19. Dezember 2009, von Elina
In Rostocks Östlicher Altstadt, nur eine Seitenstraße von der Petrikirche entfernt, wurde am Freitagabend eine neue Galerie eröffnet. Der originelle Galeriename „wolkenbank“ bleibt dabei nicht die einzige Überraschung.
Die Galerie erscheint von außen klein, erstreckt sich im Inneren allerdings doch weiter als man zunächst glaubt. Im Erdgeschoss ist zeitgenössische Kunst ausgestellt, die obere Etage wird von einer Agentur genutzt, die sich aus Kommunikationsdesignern, Architekten und Künstlern zusammensetzt.
Zur feierlichen Eröffnung wurden Kunstinteressierte wie Kenner herzlich eingeladen. Das Erdgeschoss der Galerie füllte sich schnell und die Gäste wurden höflich mit Saft und Wein versorgt, während in einer entfernten Ecke schon Musiker ihre Instrumente stimmten.
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In der Eröffnungsrede erzählt Holger Stark, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Galerie, aus seinem Leben und von der ersten Ausstellung. Dafür haben er und seine Kollegin Anna Pfau sich etwas besonderes einfallen lassen.
„Das ist meins und das ist deins“ lautet der außergewöhnliche Titel dieser ersten Ausstellung. Und der Name ist in der Tat Programm. Sieben Künstler haben dafür jeweils zwei Werke von sich bereitgestellt, von denen nur eins verkäuflich ist. Bei den Arbeiten handelt es sich um Malerei, Grafik und Videoarbeiten in ihren außergewöhnlichsten und auch gewöhnungsbedürftigsten Formen.
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Gewöhnungsbedürftig war auch die Musik, die von einem Kompositions-Studenten der HMT eigens für die Eröffnung zusammengestellt wurde. Auf Kontrabass, Bratsche und zwei Violinen wurde ein modernes Stück zum Besten gegeben, das zeitweise tatsächlich täuschend echt an eine knarrende Tür oder Schläge auf Metall erinnerte. Sehr interessant, aber ich bin dann doch eher für Klassik.
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Unter den ausgestellten Bildern finden sich wirklich einige höchst sehenswerte Werke. Die Künstlerin Ruzica Zajec hat neben einem ihrer Glasbilder auch ein transparentes Seidenunterhemd ausgestellt, letzteres ist von den Beiden natürlich das Unverkäufliche. Von Holger Lippmann ist „urban sunset“ zu sehen, ein großer Pigmentdruck auf Leinwand, in dessen faszinierenden Tiefen sich das Auge schnell verlieren kann.
„Das ist meins und das ist deins“ ist noch bis zum 30. Januar 2010 geöffnet. Auch wenn man nicht gerade auf der Suche nach etwas für sein eigenes Wohnzimmer ist, kann ich einen Besuch in der „wolkenbank“ nur empfehlen. Ansehen lohnt sich!