John-Brinckman-Schule in Brinckmansdorf übergeben
„Es ist vollbracht” – Schulneubau der Grundschule „John Brinckman“ eingeweiht
23. August 2010, von Andreas
Die Grundschule ist vielleicht die wichtigste Schulstufe überhaupt. Darin sind sich die meisten Eltern bestimmt einig, schließlich werden dort die Grundlagen für die gesamte weitere Bildung ihrer Sprösslinge gelegt.
Lernen lernen und mit anderen auszukommen, Verantwortung übernehmen und vieles mehr – wenn dies fehlt, wird der weitere Weg sehr, sehr schwer. Es muss also einfach alles stimmen.
Und woran man nicht alles denken muss: kompetente Lehrer, die auch Kontakt zu den Eltern halten, große moderne Klassenräume, Mitspracherechte, gute Schulspeisung, Sportmöglichkeiten und vieles mehr.

Diese Dinge sollten der Stadt mindestens ebenso wichtig sein. Dass dem so ist, konnte man an der heute offiziell übergebenen John-Brinckman-Grundschule sehr gut sehen. Dabei waren die Bedingungen dort lange überhaupt nicht optimal. Ein graues, enges Schulgebäude von 1965 und ein Pausenplatz, der einfach nur aus einer großen Asphaltfläche bestand, waren die traurigen Markenzeichen der ehemaligen Realschule.
Das Gebäude selbst war, als es 2004 von der Grundschule übernommen wurde, nicht einmal mehr sanierungsfähig. Was sich aber letztlich als Vorteil herausgestellt hat, betrachtet man den schicken gelben Spitzdach-Neubau, der stattdessen von Februar 2009 bis August 2010 errichtet wurde. Und weil daneben das gesamte Gelände inklusive Turnhalle und Außenanlagen einer Generalüberholung unterzogen wurde, dürfte die neue Schule nun alle Kinder- und Elternträume erfüllen.

Beim Rundgang über das Schulgelände sieht man, wofür die vier Millionen Euro Baukosten eingesetzt wurden. Viele Spiel- und Sportmöglichkeiten inklusive Sportplatz, Laufstrecke und Kletterpyramide sind ebenso vorhanden wie Schulgarten, Freiluftklassenzimmer und sogar ein Grillplatz.
Das alles wurde am heutigen ersten Schultag im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung feierlich übergeben. Die Schulsenatorin Dr. Liane Melzer, Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens und weitere Vertreter der Stadt, der Schule, und der ausführenden Baufirmen waren dazu erschienen. Sie alle durften einer niedlichen Vorstellung zum Thema „die kleinen Frösche in der Schule” beiwohnen, mit der die Kinder der zweiten Klassen ihre Freude auf die neue Schule Ausdruck verliehen.

Direktorin Catrin Leiding empfing sichtlich erleichtert den symbolischen Schulschlüssel und war froh, dass die Bauarbeiten zu einem solchen Ergebnis geführt haben. Denn das war nicht immer leicht, fanden sie doch während des laufenden Schulbetriebs statt.
Den Kindern hat es nicht viel ausgemacht, sie haben das Baugeschehen im Kunstunterricht gleich auf Bildern umgesetzt. Besonders stolz ist Catrin Leiding, wie sie mir verrät, auf die Außenanlagen. Wenn man sich die Kletterpyramide betrachtet, die vor Kindern fast überquillt, dann glaubt man sofort, wie gut sie bei den Schülern ankommen.
Da alles energieeffizient und wärmeisolierend gebaut wurde, darf sich die Stadt auch über künftige Einsparungen an Unterhaltskosten freuen. Davon abgesehen ist die Investition in die Kinder natürlich nicht mit Geld aufzuwiegen.

Durchgeführt haben die Bauarbeiten 15 Unternehmen, davon 8 aus Rostock, betreut von der „Kommunalen Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hansestadt Rostock” (KOE). Seit 1990 wurden übrigens schon 196 Millionen Euro in das Schulsanierungsprogramm gesteckt, mit denen 80% der Schulen in Rostock saniert wurden.
So können sich also Eltern und Kinder über die neue Schule freuen, der man dank benachbartem Park und guter Lage keinen „Stadtschulencharakter” attestieren möchte. Und dass zu dem Äußeren auch eine solide inhaltliche Grundlage kommt, dafür sorgt, so versichert mir die Direktorin, neben dem Lehren auch ein guter Kontakt zwischen Lehrkräften und Eltern, denen, wo es geht, Mitspracherechte eingeräumt werden.
Auch die Schüler tragen schon Mitverantwortung, indem sie sich zum Beispiel an der Hofaufsicht beteiligen oder die Regeln mitformulieren, die für alle gelten sollen. Die „John Brinckman” Grundschule scheint ein gutes Beispiel dafür zu sein, wie Mittel des Konjunkturpaketes und des kommunalen Haushalts sinnvoll für fast schon zukunftsweisende Projekte eingesetzt werden.