Leichte Sturmflut am 11. Januar 2025 in Warnemünde

Sturmtief „Bernd“ sorgte heute in Warnemünde für ein leichtes Sturmhochwasser, an der Unterwarnow in Rostock wurde sogar die zweite Hochwasser-Warnstufe erreicht.

11. Januar 2025, von
Leichte Sturmflut am 11. Januar 2025 in Warnemünde
Leichte Sturmflut am 11. Januar 2025 in Warnemünde

Mit Ausnahme der Kieler Bucht hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für Samstag im Tagesverlauf vor einer leichten Sturmflut an der gesamten deutschen Ostseeküste gewarnt.

Kräftiger Wind (6 Bft) aus Nordwest mit Sturmböen (9 Bft) sorgte an der Ostseeküste vor Warnemünde sowie an der Warnow in Rostock für erhöhte Wasserstände. Nach den offiziellen Daten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee (Pegelportal) wurde in Warnemünde ein maximaler Pegel von 6,15 Meter (1,17 Meter über Normalmittelwasser, NMW) gemessen. Am Mühlendamm (Unterwarnow) waren es gegen 16 Uhr sogar 6,25 Meter (1,27 Meter über NMW). Damit wurde hier leicht die Grenze zu einer mittleren Sturmflut (ab 1,25 Meter über NMW) überschritten.

Größere Schäden oder Probleme wurden bislang nicht bekannt. Der Fährverkehr vom Überseehafen Rostock nach Skandinavien wurde aufrechterhalten, die Fähre zwischen Warnemünde und Hohe Düne musste ihren Betrieb jedoch einstellen. Grund war nicht der hohe Wasserstand, sondern die starke Dünung, wie die Weiße Flotte mitteilte.

Hochwasser am Kabutzenhof in Rostock
Hochwasser am Kabutzenhof in Rostock

Vom breiten Strand war in Warnemünde heute nicht viel zu sehen. Auf der Westmole holten sich Besucher nasse Füße, sie wurde leicht vom Ostseewasser überspült. Wer trocken bleiben wollte, musste auf die Molenmauer klettern – vor allem mit Kleinkindern eine nicht ganz ungefährliche Aktion. Zahlreiche Urlauber und Einheimische ließen sich die Gelegenheit trotzdem nicht entgehen und zückten Fotoapparat oder Handy, um das Naturschauspiel festzuhalten.

Das in die Warnow gedrückte Ostseewasser sorgte auch im Stadthafen für sichtbar hohe Wasserstände. Am Kabutzenhof spritzte die Gischt leicht ans Ufer, der historische Eisbrecher „Stephan Jantzen“ lag deutlich höher an seinem Liegeplatz und auch das Ludewigbecken war gut mit Wasser gefüllt. Der Verbindungsweg wurde vorsorglich für den Verkehr gesperrt.

Auf der gegenüberliegenden Warnowseite wurde ein Spielplatz von der Warnow unter Wasser gesetzt. Wenige Meter flussaufwärts machte der Wellenweg seinem Namen alle Ehre. Wo sonst vor allem Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind, schwammen heute Enten und Schwäne.

Sturmflut/Sturmhochwasser an der Ostsee

Schwan statt Fußgängern und Radfahrern - leichtes Hochwasser in Gehlsdorf
Schwan statt Fußgängern und Radfahrern - leichtes Hochwasser in Gehlsdorf

Von einer Sturmflut spricht man der Ostseeküste ab einem Wasserstand von einem Meter über dem Normalmittelwasser. Strenggenommen handelt es sich um ein Sturmhochwasser, da die Gezeiten an der Ostsee kaum eine Rolle spielen und es daher weder Ebbe noch Flut gibt. Der Begriff Sturmflut hat sich jedoch auch an der Ostsee durchgesetzt und das BSH gibt für unser Binnenmeer Sturmflutwarnungen heraus.

Die letzte schwere Sturmflut traf unsere Hansestadt am 2. Januar 2019, als Sturmtief Zeetje gleich zu Jahresanfang für Verkehrsbehinderungen und vollgelaufene Keller sorgte – 1,67 Meter über NMW wurden in Warnemünde registriert. Der höchste bekannte Pegel wurde in Warnemünde am 13. November 1872 gemessen – das Wasser stieg damals auf 2,71 Meter über NMW.

Wasserstände und Sturmflutkategorien an der Ostsee

  • leichte Sturmflut ab 1,00 Meter über NMW
  • mittlere Sturmflut ab 1,25 Meter über NMW
  • schwere Sturmflut ab 1,50 Meter über NMW
  • sehr schwere Sturmflut ab 2,00 Meter über NMW

Fotos vom Sturmhochwasser am 11. Januar 2025 in Warnemünde:

Video der leichten Sturmflut am 11. Januar 2025 in Warnemünde:

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