Kriminalstatistik 2024 der Polizeiinspektion Rostock veröffentlicht
2024 gab es in Rostock einen Rückgang bei den Straftaten um gut fünf Prozent, gestiegen sind jedoch die Fälle von Bedrohung und Körperverletzung sowie die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger.
28. April 2025
Die Fallzahlen der Gesamtstraftaten in der Hansestadt Rostock sind im Vergleich zum Vorjahr – wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern – leicht gesunken. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 17.827 Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Rostock verzeichnet. Dies entspricht einem Rückgang von 5,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023, in dem 18.795 Straftaten bearbeitet worden sind.
War im vergangenen Jahr 2023 ein Anstieg der registrierten Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Rostock zu verzeichnen, so liegen die Zahlen im Vergleich nun sogar unter den Fallzahlen von 2022 und zeigen im Langzeitvergleich ein weiterhin niedriges Niveau an.
Die Aufklärungsquote der verzeichneten Fälle liegt mit 61,4 Prozent über dem Vorjahres-Niveau (58,1 Prozent).
Entwicklungen und Eckpunkte der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024: Die größte Straftatengruppe stellen auch in diesem Jahr die Diebstahlsdelikte dar. Mit 5.641 Fällen ist hier im Vergleich zum Vorjahr (6.436) zwar ein Rückgang von -12,4 Prozent (-795 Fälle) zu verzeichnen. Jedoch macht die Straftatengruppe insgesamt 31,6 Prozent aller Straftaten in Rostock aus. Mit dieser Entwicklung einher geht ebenfalls ein leichter Rückgang der Ladendiebstähle um -7,9 Prozent (-155 Fälle). Hier wurden 2024 insgesamt 1800 Fälle erfasst (-155 Fälle im Vergleich zu 2023). Die Aufklärungsquote der Diebstahlsdelikte lag 2024 mit 38,0 Prozent auf einem steigenden Niveau zum Vorjahres (34,7%).
Der Diebstahl von Mopeds und Krafträdern ist von 285 Fällen in 2023 auf 170 in 2024 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von -40,4 Prozent. Sinkend sind außerdem die Fallzahlen in den Bereichen Diebstahls an/aus Kraftfahrzeugen (-33,5%/-253 Fälle) sowie Diebstähle von Fahrrädern (-17,7%/- 214 Fälle.
Gestiegen sind hingegen die erfassten Fälle von Diebstählen aus Boden- und Kellerräumen (+17,1 %), Kraftfahrzeugdiebstähle (+9,3 %), Wohnungseinbruchsdiebstähle (+19,2 %) sowie Diebstähle in/aus Gaststätten, Kantinen, Hotels und Pensionen (+21,9%).
Ein starker Anstieg ist im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikten zu verzeichnen. Diese wuchsen 2024 um 34,5 Prozent bzw. um 865 Fälle an. Von den insgesamt 3.373 Straftaten in diesem Deliktsbereich konnten 81,8 Prozent aufgeklärt werden. Eine deutliche Steigerung innerhalb der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist zudem bei den Beförderungserschleichungen (+99,2 %/+920 Fälle) festzustellen. Zugrunde liegen in diesem Fall die verstärkten Fahrausweisprüfungen innerhalb der öffentlichen Verkehrsmittel in Rostock.
Weiterhin rückläufig sind die Zahlen im Bereich des Tankbetruges (-44,2%) und des Waren- und Kreditbetruges (-19,7%) Ein leichter Anstieg zum Vorjahr ist bei den Fallzahlen von Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit – hierzu zählen u.a. Raub, Räuberische Erpressung und Körperverletzungsdelikte – zu verzeichnen. In der gesamten Straftatenhauptgruppe wurden im Vorjahr 3.060 Fälle durch die Rostocker Polizei bearbeitet. Dies sind 1,4 Prozent mehr als im Jahr 2023 (+43 Fälle). Anstiege gab es hier unter anderem in den Bereichen gefährliche und schwere Körperverletzung (+23 Fälle), gefährliche Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen (+18 Fälle) sowie Bedrohung (+91 Fälle).
Der langjährige Trend der Zunahme von Roheitsdelikten setzt sich mithin weiter fort.
Rückläufig sind die Zahlen bei Raub, räuberischer Erpressung (-21 Fälle/ Rückgang von -11,9 Prozent) und Nachstellung /Stalking (-15 Fälle/ -18,3 Prozent).
Unter den Zahlen des Vorjahres liegen die Zahlen der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Hier wurde mit 303 Straftaten im Jahr 2024 insgesamt 30 Fälle weniger erfasst als im Vorjahr (2023: insgesamt 333 Fälle). Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich ist mit 85,8 Prozent im Jahr 2024 gleichbleibend hoch (2023 – 83,8 Prozent).
Weiterhin Rückläufig ist die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 18 Jahre. Wurden im Jahr 2023 noch 773 tatverdächtige Jugendliche in der Statistik erfasst, waren es in 2024 insgesamt 656 Tatverdächtige in diesem Altersbereich (-117 Fälle). Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren machen in der Polizeiinspektion Rostock insgesamt 9,5 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen aus (2023: 10,8 %). Die Altersgruppe der 18-25 Jährigen entspricht einem Anteil 19,9 Prozent aller Tatverdächtigen in der Hansestadt Rostock, dies entspricht den Vorjahreszahlen (2024: 1.387/ 2023: 1.396)
Fast ein Viertel aller erfassten Straftaten in der Polizeiinspektion Rostock lassen sich in den Bereich Sonstige Straftatbestände des Strafgesetzbuches einordnen (22,2 %). Damit stellen diese Delikte nach dem Diebstahl auch in diesem Jahr die zweitgrößte Straftatenhauptgruppe in der PI Rostock dar. Zu den Sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches zählen zahlreiche unterschiedliche Delikte wie etwa Erpressung, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung, Vortäuschen einer Straftat, Hehlerei sowie Korruptions- und Amtsdelikte. In diesem Deliktsbereich sind die erfassten Sachverhalte um -11,5 Prozent von 4.481 auf 3.966 Fälle (-515 Fälle) gefallen.
Der größte feststellbare Rückgang der Fallzahlen konnte im Bereich der Erpressung mit -71 Prozent festgestellt werden.
Weitere Details zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2024:
- 2024 wurden in der PI Rostock 211 Straftaten gegen die Staatsgewalt registriert. Das sind 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 191 Fälle). Hierzu zählen unter anderem Widerstandsdelikte sowie tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte. Dies entspricht dem Landestrend.
- Insgesamt wurden in Rostock 6.940 Tatverdächtige ermittelt. Davon sind 5.249 männlich und 1.691 weiblich. Im Jahr 2023 wurden 7.126 Tatverdächtige verzeichnet, darunter 5.339 Männer und 1.787 Frauen.
- 59,5 Prozent der Tatverdächtigen sind zwischen 25 und 60 Jahre alt (2023 – 58,3 %).
- Ein Anstieg ist bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen zu verzeichnen. Werden Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, die ausschließlich durch nichtdeutsche Tatverdächtige begangen werden können, herausgerechnet, ist hier ein Anstieg von 1.264 nichtdeutschen Tatverdächtigen (2023) auf 1.493 nichtdeutsche Tatverdächtige (2024) zu verzeichnen.
- Die Anzahl von Rauschgiftdelikten war, wie auch in den vergangenen Jahren, rückläufig. Hat die Rostocker Polizei im Jahr 2022 noch 1.435 Fälle aus diesem Deliktsbereich bearbeitet, waren dies im Jahr 2023 1.137 Fälle und in vergangenen Jahr 727 Fälle. Dies entspricht einem Minus von 20,8 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt mit 95,5 Prozent leicht über dem Vorjahreswert (2022 – 94,6 %).
- Im Bereich der Straßenkriminalität sanken die Fallzahlen im Jahr 2024 auf 3.296 Fälle (-791 im Vergleich zu 2023) an. Unter diesem Begriff werden zahlreiche Delikte zusammengefasst, die überwiegend auf Straßen, Wegen und Plätzen und damit in der Öffentlichkeit begangen werden. Diese Straftaten sind besonders geeignet, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu beeinträchtigen. Hierzu zählen unter anderem Taschendiebstähle, Sachbeschädigungen, Raubstraftaten sowie Körperverletzungen.
- Mit dem Tatort Rostock wurden 5 Straftaten gegen das Leben im Jahr 2024 verzeichnet. (2023: 2 Fälle). Die Aufklärungsquote lag wie im Vorjahr bei 100 Prozent.
- Auch die Fallzahlen welche unter dem Phänomenbereich „Messerangriff“ geführt werden sanken im Jahr 2024 innerhalb des Zuständigkeitsbereiches der Polizeiinspektion Rostock. Waren es im Jahr 2023 noch 108 Fälle, konnten 2024 noch 78 Fälle (-30 Fälle) registriert werden.
Quelle: Polizeipräsidium Rostock