Winterimpressionen aus Warnemünde
Schnee und Strand – eine außergewöhnliche Mischung
22. Dezember 2009, von Elina
An die langen Nächte und die klirrende Kälte haben wir uns inzwischen schon fast gewöhnt. Irgendwie gehört es zu einem richtigen Winter ja auch dazu, und hinsichtlich des anstehenden Weihnachtsfestes sind wir sowieso bereit, so einiges zu ertragen. Das Schlimmste haben wir wohl auch schon überstanden. Die bitterkalten -14°C gehören hoffentlich der Vergangenheit an, heute gab es dafür „milde“ -3°C mit leichtem märchenhaftem Schneefall.
So mögen wir den Winter am liebsten, und es scheint als wäre es ein perfekter Tag für einen Ausflug nach Warnemünde. Das einstige Fischerdorf ist von einer glitzernden Schneeschicht überzogen und wurde in eine malerische Landschaft verwandelt, die zu Ausflügen und Spaziergängen einlädt.

Nur wenige der Fischkutter verkaufen noch die heiß begehrten Fischbrötchen. Sogar von den gefürchteten Warnemünder Möwen ist kaum etwas zu sehen. Ob sie im Süden, oder eher in der südlichen Innenstadt, überwintern?
Wir schlendern gemütlich am Alten Strom entlang, dessen Boote mit hübschen Weihnachtsbäumen geschmückt sind. Noch kommen Schnee und Wind von hinten, kein Problem also. Auf dem Weg zum Leuchtturm (dem grünen) kommen uns nur wenig Spaziergänger entgegen. Einer von ihnen ist ein Herr mittleren Alters, an dessen Augenbrauen sich schon Eiskristalle bilden.

An einem Tag wie heute kommt man leicht ins Gespräch und vor Weihnachten sowieso, obwohl der typische Rostocker ja lieber für sich bleibt und Fremde zu vermeiden versucht. Der nette Herr ist zum Glück nicht von hier. Ursprünglich kommt er aus Freiberg, nun aber aus Göttingen und jetzt gerade aus dem Hotel Neptun.
Warum er bei dem kalten Wetter allein unterwegs ist, fragen wir ihn. Er tut es natürlich für seine Gesundheit, um das Immunsystem zu stärken und träumt allen Ernstes davon, im Meer baden zu gehen. Bei diesem Wetter.

Dabei lädt das Meer doch eigentlich gar nicht zum Baden ein. Am Strand angekommen setzen sich nur wenige Spaziergänger freiwillig so schutzlos Wind und Kälte aus. Und ohne die Strandkörbe, Sonnenschirme und braun gebrannten Touristen sieht der Strand wirklich riesig aus, oder zieht sich auch das Meer im Winter zurück?
Auf dem Rückweg bläst der Wind uns den Schnee natürlich direkt ins Gesicht, zusammen mit seiner geballten Ladung an Nässe und Kälte. Doch wie schön wirkt die Landschaft gleich wieder, wenn man erst im Warmen und Trockenen sitzt und in Ruhe den Winter genießen kann.