2. Rostocker Tafeltag am Uniplatz

Rostocker Tafel bedankt sich mit einem Fest auf dem Universitätsplatz

3. Oktober 2010, von
Rostocker tafeltag auf dem Universitätsplatz
Rostocker tafeltag auf dem Universitätsplatz

Gestern wurde auf dem Universitätsplatz der Tisch gedeckt. Die Rostocker Tafel wollte sich damit bei allen Förderern bedanken und auf ihre Arbeit aufmerksam machen.

Elf Vereine und Unternehmen hatten für den 2. Rostocker Tafeltag vielfältige Aktionen vorbereitet, „um ein Zeichen zu setzen gegen soziale Ausgrenzung und Armut“, sagte Professor Dr. Ralf Friedrich, Schirmherr der Rostocker Tafel.

Schirmherr Professor Dr. Ralf Friedrich
Schirmherr Professor Dr. Ralf Friedrich

In ganz Deutschland findet jährlich am Samstag vor dem Erntedankfest der Tafeltag statt. „Die Tafeln schaffen bundesweit eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel“, so Ralf Friedrich.

Seit ihrer Gründung im Jahre 1996 sammelt die Tafel in Rostock qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden. Für einen symbolischen Preis von einem Euro werden diese an sozial Schwache und wirtschaftlich Benachteiligte verteilt.

Mitarbeiter der Rostocker Tafel verteilen Lebensmittel
Mitarbeiter der Rostocker Tafel verteilen Lebensmittel

„Wir wissen, dass Geben und Annehmen außerordentlich sensible Prozesse sind, die in gewisser Weise eine Anonymität benötigen, die der Verein durch seine Tätigkeit absichern kann“, erklärt der Schirmherr. Der Verein sieht daher seine Tätigkeit als Bindeglied zwischen den Menschen, Einrichtungen und Institutionen, die bereit sind, etwas für die Menschen zu geben, die Hilfe dringend benötigen.

Ungefähr 4000 Menschen werden auf diese Weise in Rostock mit Nahrungsmitteln versorgt. Berechtigt, das Angebot der Rostocker Tafel in Anspruch zu nehmen, sind alle Warnowpassinhaber.

Uwe Rockel, Projektleiter bei der Rostocker Tafel
Uwe Rockel, Projektleiter bei der Rostocker Tafel

Etwa 140 Mitarbeiter darunter 113 Freiwillige kümmern sich um das Einsammeln und Verteilen der Lebensmittel. Morgens um sieben Uhr geht es los, erzählt Uwe Rockel, Projektleiter bei der Rostocker Tafel. Dann werden die Märkte und andere Spender angefahren, um die Lebensmittel abzuholen.

Es handelt sich dabei um Produkte kurz vor Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums, die qualitativ noch einwandfrei sind, aber nicht mehr im Wirtschaftsprozess verwendet werden können. „Auf keinen Fall geben wir verdorbene Waren heraus. Die Hygiene passt auch darauf auf“, betont Uwe Rockel. Nach dem Sortieren werden die Lebensmittel schließlich in die Ausgabestellen gefahren. In Rostock gibt es zehn davon. Drei Mal täglich von Montag bis Freitag und zwei Mal samstags können sich dann Bedürftige Lebensmittel bei der Rostocker Tafel abholen.

Das jüngste Projekt des Vereins ist ein Frühstück für Schüler, welches an fünf Rostocker Schulen angeboten wird.

Spaß und Spiel mit leeren Konservendosen beim Rostocker Tafeltag
Spaß und Spiel mit leeren Konservendosen beim Rostocker Tafeltag

„Ich finde die Arbeit der Tafel sehr sinnvoll“, sagt Thomas Fenzke, der mit seiner kleinen Familie gerade einen Einkaufsbummel machte. „Bevor gute Lebensmittel weggeworfen werden, können sie noch den Bedürftigen nutzen. Besser wäre natürlich, wenn es erst gar nicht so weit kommen müsste und jeder genug Geld hätte, um sich die Lebensmittel selbst zu einem fairen Preis zu kaufen.“

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