„Die lustige Witwe“ im Volkstheater Rostock

Einführung mit Regisseur Mirko Bott vor der Premiere am Samstag

10. November 2010, von
Regisseur Mirko Bott
Regisseur Mirko Bott

Am Samstagabend wird ein neues Stück Premiere im Volkstheater Rostock feiern. Ein guter Zeitpunkt also für eine kleine Einführung.

Traditionell lädt das Volkstheater dazu eine knappe Woche vor der Premiere alle Interessierten in das Intendanzfoyer des Theaters ein, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, dem Regisseur Fragen zu stellen und anschließend eine Bühnenprobe zu besuchen.

So auch an diesem Montag. Wobei das Stück, genauer die Operette, eigentlich an sich gar nicht mehr so neu ist. Denn „die lustige Witwe“ von Franz Léhar wurde bereits im Dezember 1905 in Wien uraufgeführt.

Manuela Schröder und Mirko Bott
Manuela Schröder und Mirko Bott

Zum Vorgespräch erschien neben dem Regisseur Mirko Bott auch die Kostümbildnerin Manuela Schröder. Für Schröder hat das Stück eine traurige Note, denn ihr Mann, Ulrich Schröder, der das Bühnenbild entworfen hat, ist im August verstorben und kann das Ergebnis seiner Arbeit leider nicht mehr selbst erleben.

Ulrich Schröder ist übrigens alles andere als ein Unbekannter und seinen Arbeiten dürfte fast jeder schon einmal, wenn auch unbewusst, begegnet sein. Schließlich entwarf er lange Zeit Bühnenbilder für eine Vielzahl von Serien im deutschen Fernsehen, wie z.B. der Schwarzwaldklinik.

Für alle, die mit dem Inhalt der Operette nicht vertraut sind, hier eine kleine Zusammenfassung: Die Handlung spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Paris, denn dort lebt Hanna Glawari – die lustige Witwe. Diese hat den Hofbankier des imaginären Fürstentums Pontevedro geheiratet und nach seinem Tod in der Hochzeitsnacht dessen Vermögen geerbt. Das Problem an der Sache: Geht dem Fürstentum das Vermögen verloren, weil Hanna einen Pariser heiratet, wäre der Staat bankrott. Aus diesem Grund soll die Witwe mit dem Graf Danilo Danilowitsch verkuppelt werden. Danilowitsch ist aber tatsächlich an ihr interessiert und möchte nun natürlich den Eindruck vermeiden, er würde nur des Geldes wegen um sie werben. Eine ganz schön verzwickte Angelegenheit also. Wie das ganze am Ende ausgeht? Das müsst Ihr schon selbst herausfinden.

Die lustige Witwe am Volkstheater Rostock
Die lustige Witwe am Volkstheater Rostock

Für Regisseur Mirko Bott ist es nicht die erste Begegnung mit der lustigen Witwe. Einmal spielte er schon selbst als Statist mit und vor gut vierzehn Jahren war es seine erste große Inszenierung in Hamburg. Im Nachhinein hat er den Eindruck, damals zu jung gewesen zu sein, um die emotionalen Verwicklungen des Stücks wirklich zu begreifen. Heute verspricht er aber dennoch, trotz vertiefter Auseinandersetzung mit der Thematik, ein lockeres, unterhaltsames und temporeiches Stück.

Die Frage, wie modern die Inszenierung denn sei, beantwortete er mit einem klaren „gar nicht!“ Und weiter: „Ich inszeniere Operetten grundsätzlich klassisch“. Jeder, der vielleicht aufgrund der Plakatwerbung, eine moderne Version der lustigen Witwe befürchtet hat, kann sich also entspannen, denn es wird ein klassisches Art Déco Bühnenbild geben, sowie Schauspieler in Abendkleid und Frack. „Das Plakat ist einfach nur dazu da, um Karten zu verkaufen“, kommentierte Bott die Werbung mit einem Augenzwinkern.

Die Premiere ist an diesem Samstag um 19:30 Uhr im Großen Haus des Volkstheaters. Wer es nicht schafft dort zu sein, hat aber selbstverständlich auch in den kommenden Wochen noch genügend Gelegenheit das Stück zu sehen. Es verspricht jedenfalls, ein unterhaltsamer Abend zu werden.

Foto 3: Dorit Gätjen, VTR

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