Neue Forschungsgebäude auf dem Südstadtcampus
Neubau für das Institut für Physik und das Department Leben, Licht, Materie der Universität Rostock
10. Dezember 2010, von Stefanie
Trotz Schnee und bitterer Kälte – der Südstadtcampus der Universität Rostock verfällt nicht in eine Winterstarre, sondern wächst und wächst. Heute erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau des Instituts- und Lehrgebäudes Physik sowie für den Forschungsbau der Profillinie „Leben, Licht und Materie“.
„Das ist ein ganz zentrales Ereignis für die Physik,“ freute sich Professor Dr. Stefan Lochbrunner, Leiter des Instituts für Physik. „Das neue Gebäude wird unsere Arbeitsbedingungen fundamental verändern.“

Das derzeitige Institutsgebäude in der Innenstadt ist bereits hundert Jahre alt. Als es 1910 zur Nutzung übernommen wurde, galt es als hochmodern. Es war das erste Gebäude in Rostock, das in jedem Raum elektrisches Licht hatte. „Derzeit reicht die infrastrukturelle Ausstattung nicht mehr aus. Wir brauchen Erschütterungsfreiheit und Klimatisierungsmöglichkeiten,“ sagte der Physiker.
Diesen und noch weiteren technischen Anforderungen soll der neue Gebäudekomplex nun genügen. Für 52 Millionen Euro werden bis Mitte 2013 ein Lehr- und ein Forschungsgebäude errichtet. Beide Häuser werden durch eine 13 Meter lange, verglaste Brücke im ersten Obergeschoss miteinander verbunden.
Das Lehrgebäude beherbergt Hörsäle, Seminarräume und Verwaltungsräume. Der Forschungsbau „Leben, Licht und Materie“ ist ein modern ausgestattetes Laborgebäude für fachübergreifendes Forschen. Insgesamt wird eine Nutzfläche von etwa 9.400 qm zur Verfügung stehen.

„Das Haus soll ein Forschungs- und Ideenraum werden für interdisziplinäre Arbeit,“ unterstrich Professor Dr. Karl-Heinz Meiwes-Broer, Leiter des Departments Leben, Licht & Materie, der noch jungen interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock.

Doch bevor es soweit ist, musste erst einmal eine Idee her, wie man bei Minusgraden und gefrorenem Boden den ersten Spatenstich für den Neubau durchführen soll. Für diesen ungünstigen physikalischen Zustand hatte Bauminister Volker Schlotmann aber eine Lösung parat und schlug vor TNT zu nehmen, um ein Loch in den Boden zu sprengen. „Das wäre medial auch mal was völlig Neues,“ heiterte er die von Frost geplagten Gäste auf. Beim nächsten Mal vielleicht. Für heute sollten erst einmal Spaten und ungefrorener Sand, der zuvor auf der Schneedecke ausgetragen wurde, für den symbolischen Spatenstich genügen.