Solarinitiative der Hansestadt Rostock
Bürgerprojekt mit Unterstützung der Stadt
12. Januar 2010, von Dirk
Alternative, erneuerbare und umweltbewusstere Energiequellen sind zurecht auf dem Vormarsch. Die Menschheit hat lange genug ihre Ressourcen ausgemergelt, ihren Boden, die Luft oder das Wasser belastet. Am 11.01.2010 fand im Beratungsraum 2 des Rostocker Rathauses die Gründungsveranstaltung für eine geplante Bürger-Solarstrom-Anlage statt. Anwesend waren Vertreter der Stadt, von Fachfirmen oder einfach nur Neugierige. Frau Kerry Zander von der Klimaschutz-Leitstelle im Amt für Umweltschutz der Hansestadt Rostock begrüßte die Teilnehmer.
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Frau Dr. Adelheid Priebe vom Agenda 21-Arbeitskreis Energiewende hielt einen ausführlichen Vortrag über mögliche Betreibermodelle, Schritte zur Umsetzung, Finanzierungen und zur Öffentlichkeitsarbeit. Die Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH (WIRO) gilt als Vorreiter in Sachen Solarstrom. 1/5 der in Rostock produzierten Menge an Solarstrom geht auf das Konto der WIRO. Rostock habe noch ein außerordentliches Potenzial an geeigneten Flächen für Solarenergie.
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Als Entwurf steht eine 30 Kilowatt-Anlage auf dem Zettel, deren Kosten ca. 110.000 Euro betragen würde. Die Amortisationszeit soll laut Priebe bei 10 bis 11 Jahren liegen. Eine Fremdfinanzierung des Projekts ist nicht angestrebt, aber auch nicht ausgeschlossen. Vielmehr solle durch eine Beteiligung der Mitglieder der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder des Vereins eine Realisierung möglich sein.
Allerdings war gerade die Frage nach der Gründungsform als GbR mit oder ohne übergeordneten Verein oder anderen Varianten ein großes Diskussionsthema. Der Senator für Bau und Umwelt der Hansestadt Rostock, Holger Matthäus, sicherte die Unterstützung der Stadt für die Initiative zu. Die Hansestadt habe keinerlei finanzielles Interesse, übernimmt eher eine Art Sekretariats-Funktion.
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Viele Meinungen trafen aufeinander, aber grundsätzlich waren es sehr produktive Beiträge. Zum Ende bot Herr Jürgen Schnakenberg (pentaplan) an, drei vorgeschlagene Dächer als erfahrener Solar-Ingenieur kostenfrei „vorzuprojektieren“, damit beim nächsten Treffen der Runde etwas Handfestes auf dem Tisch liegt. Der Vorschlag wurde dankend angenommen. Die nächste Sitzung der Initiative soll Anfang Februar stattfinden.
Umweltschutz fängt ganz klein an. Jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten – erst die Glühbirne, dann das richtige Mülltrennen und schließlich die Nutzung von Öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Liste könnte unendlich lang weitergeführt werden. Das mögliche Potenzial ist enorm, nur das Bewusstsein, seine eigene Erde nicht zu zerstören, ist bei einigen Personen oder gar Ländern bzw. Kontinenten noch nicht vorhanden.