9. Winterserenade 2011 rund um die Nikolaikirche
Liebhaber klassischer Musik strömen in die Östliche Altstadt
17. Januar 2011, von StefanieKlassische Musik erklang am verregneten Samstagabend in der östlichen Altstadt. Die 9. Winterserenade lockte auch 2011 hunderte Klassik-Liebhaber in Galerien, Cafés und Restaurants zum Abendständchen.
Und davon gab es gleich mehrere zur Auswahl. An insgesamt neun Orten hatten Musiker ein etwa 30-minütiges Programm vorbereitet, das sie stündlich wiederholten.
Vor allem alte Musik aus Europa von der Renaissance bis ins frühe 20. Jahrhundert war zu hören. Neben den Werken bekannter Komponisten, wie Bach, Mozart und Schubert, konnten die Besucher auch das ein oder andere weniger bekannte Stück entdecken.
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Auch Volksweisen hatten einige Musiker ausgewählt. Wie zum Beispiel Nicolas Miquea aus Chile, der die Zuhörer in der Galerie am Alten Markt mit Gesang und Gitarrenspiel begeisterte.
Die Altstadtgasse weiter runter, in der Hochschule für Musik und Theater (HMT), wurde Musik von Bläsern und ein Tanzprojekt von Romy Hochbaum dargeboten. Besonders im Katharinensaal reichten die Platzkapazitäten nicht, sodass es unter den Besuchern zu leichten Verstimmungen kam.
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Dies bedauert Veranstalter Robert Uhde. „Es ist schwierig bei solchen offenen Veranstaltungen. An einem Abend sind es 300 Gäste und plötzlich wieder 600“, sagte er beim Abschlusskonzert.
Aber auch in den Galerien, Cafés und Restaurants am Fuße der Nikolaikirche drängten sich die Gäste. In der Gewölbegalerie erfreuten Suleika Bauer und Dorle Fassmann auf ihren Violinen die Zuhörer. Besonders berührt schienen sie von dem Stück „Fee’n Ort“, das der mecklenburgische Komponist und Geigenspieler Egidius Hobb im letzten Jahr für sie geschrieben hatte und das sie von einem handgeschriebenen Notenblatt vortrugen. Aber auch mit heiteren Klezmerliedern wussten sie das Publikum in der schönen Lichtstimmung der Galerie zu unterhalten.
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Zum dritten Mal spielen die beiden Rostocker Musikerinnen gemeinsam bei der Winterserenade. „Dieses Jahr war es besonders schön. Der Gewölbekeller hatte mit seinen Bildern und Skulpturen ein richtig schönes Flair“, schildert Suleika Bauer ihre Eindrücke von dem Abend.
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„Stimmungsvoll und perfekt“, beschreibt auch Bernardo da Lipsia aka Bernd Hobe die Winterserenade, die er zum ersten Mal besuchte. Er lobte das schöne Altstadtflair, würde sich aber noch mehr Gesang im Programm der Veranstaltung wünschen.
Der Musikdramaturg des Rostocker Volkstheaters hatte sich unter anderem im Café A Rebours den Tenor Peter Müller angehört. Im Wohnzimmerambiente des Cafés präsentierte dieser italienische Arien und neapolitanische Lieder, die er mit seiner Gitarre begleitete.
Vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr mehr davon.