Ausstellung „Pimaldaumen“ eröffnet
Eine runde Sache im Artquarium
2. Februar 2011, von Phillip
„Das runde ist die Idealform der Natur“. So beginnt der Inspirativtext zur Ausstellung „Pimaldaumen“, den Anna Silberstein bei deren Eröffnung am gestrigen Abend den Gästen vorstellte.
Weiterhin heißt es: „Um Ordnung in diese Welt zu bringen, umgibt sich der Mensch mit Zahlen, doch mitunter sträubt sich die Natur gegen 100-prozentige Berechenbarkeit“. Bei der Kreiszahl Pi ist das beispielsweise der Fall. Mehr als 2,7 Billionen Dezimalstellen wurden bereits berechnet – kein Ende in Sicht.
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Wie die zehn ausgestellten Künstler das Thema „rund“, für das das Pi im Titel steht, interpretieren, kann nun besichtigt werden. Bei den Künstlern handelt es sich neben Anna Silberstein, um Felix Fugenzahn, Andrea Schürgut, Elvira Krüger, Felix Teredow, Susanne Lilienthal, Erdmute Blach, Silke Paustian, Asta Rutzke und Kathrin Jakobs. Die ausgestellten Werke können übrigens auch käuflich erworben werden.

Vor Beginn der Eröffnung hatte sich um 19 Uhr schon eine Schar Interessierter vor dem Artquarium versammelt. Gegen die Kälte wurde Glühwein ausgeschenkt. Bevor die Türen aber geöffnet wurden, gab es noch eine Tanzperformance zu bewundern. Andrea Krüger-Bernstein, die auch Tanzlehrerin am Tanzland ist, zeigte zunächst ein Schattenspiel im Fenster der Galerie und führte anschließend einen Tanz auf der Straße vor.
Nun wurde es Zeit der Kälte zu entfliehen und die Galerie zu betreten, die bei der Gästeschar aus allen Nähten zu platzen schien. Zu Beginn verlas Anna Silberstein noch besagten Inspirativtext, bevor die Gäste die Ausstellung erkunden konnten. Auf eine Laudatio wurde bewusst verzichtet.

Wenn die Werke von zehn verschiedenen Künstlern aufeinander treffen, kann mit einer großen Vielfalt gerechnet werden. Das ist auch hier der Fall und so gibt es Malerei neben Schmuck oder Objekte neben Fotografie oder beispielsweise auch Siebdrucke zu sehen.
Letztere stammen von Felix Fugenzahn, der zuvor ein Jahr lang an seiner Werkstatt gearbeitet hat, um die Technik einsetzen zu können. „Marmelade und Käse I und II“ sind nun erste Ergebnisse dieser Arbeit. „Ich liebe ungegenständliche Sachen und musste mich dann ungegenständlich dem Thema Pimaldaumen nähern“, beschreibt er den Entstehungsprozess.
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Und so stehen in den beiden Bildern einmal ein runder Gegenstand einer eckigen Welt und einmal ein eckiger Gegenstand einer runden Welt gegenüber. Ursprünglich sollten die beiden Drucke entsprechend auch „angeeckt und abgerundet“ heißen, was Fugenzahn letztlich aber zu plakativ erschien, woraufhin der neue Titel entstand. Schließlich handelt es sich bei Marmelade und Käse auch um zwei Dinge, die „sich eigentlich nicht so grün sind, die aber trotzdem viele Menschen essen.“
Wer nun neugierig geworden ist und die Ausstellung besichtigen, oder vielleicht sogar etwas kaufen möchte, der sollte sich beeilen, denn sie wird nur für einen Monat im Artquarium zu sehen sein.