Das Zigeunerlager zieht in den Himmel

Modern Gipsy Music von Natascha Osterkorn an der Bühne 602

19. Februar 2011, von
Das Zigeunerlager zieht in den Himmel
Das Zigeunerlager zieht in den Himmel

„Das Zigeunerlager zieht in den Himmel“ ist eigentlich ein russischer Film aus dem Jahr 1976, in dem es um eine tragische Liebesgeschichte zwischen einem Zigeunermädchen und einem Pferdedieb geht.

Allerdings dienten der Film und die zugehörige Musikproduktion ebenfalls als Vorlage für Natascha Osterkorns gleichnamiges Konzertprogramm, mit dem sie gestern Abend auch in Rostock gastierte.

Dabei stellte Osterkorn, die als Kind bei ihrer Großmutter, einer Roma-Zigeunerin, aufgewachsen ist, auch ihre mittlerweile dritte CD „Always happy“ vor.

Oljek Matrosov
Oljek Matrosov

Bis auf den letzten Platz war die Bühne 602 gefüllt, als die studierte Pianistin mit ihren beiden Mitstreitern Vadim Kulitzkii (Gitarre) und Oljek Matrosov (Gitarre und Balalaika) die Bühne betrat. „Wir freuen uns sehr, dass Sie zum Lagerfeuern gekommen sind“, begrüßte sie zunächst das Publikum, bevor es auch gleich mit dem ersten Stück losging. Schließlich mag Natascha Osterkorn keine Ruhe.

Gespielt wurden traditionelle russische Zigeunerlieder, in denen es, passend zur Handlung des Films, meistens um tragische, mal um glückliche Romanzen und natürlich die Liebe an sich geht. „So  ist das bei Zigeunerliedern. Fast alle Lieder sind über die Liebe“, klärte die Sängerin das Publikum über den Inhalt der Lieder auf.

Natascha Osterkorn
Natascha Osterkorn

Und so erfährt man im Laufe des Abends beispielsweise, was ein Zigeuner bei minus 40 °C nachts im Wald macht. Irgendeine Idee? Nein? Er sucht natürlich seine Frau.

Oder dass ein Zigeuner, der heiraten möchte, zunächst sehr lange eine Frau sucht. Findet er sie schließlich, geht alles ganz schnell und es wird sofort geheiratet – manchmal auch ohne zu fragen.

Natascha Osterkorn: Das Zigeunerlager zieht in den Himmel
Natascha Osterkorn: Das Zigeunerlager zieht in den Himmel

Vor jedem Lied erzählte Natascha Osterkorn kleine Anekdoten über deren Inhalt und entlockte dem Publikum damit einige Lacher, nicht zuletzt weil ihre beiden Mitmusiker auch schon mal als Vögelchen oder Pferd in die Geschichten eingebaut wurden. Langeweile kam jedenfalls zu keinem Zeitpunkt auf, auch weil die drei Musiker mit so viel Spielfreude auftraten, dass sie das Publikum im Handumdrehen für sich gewannen.

Und was sagte Letzteres nun zum Konzert? „Ich habe sie schon mal gesehen und finde sie klasse“, äußerte sich Karola Schlemmer während der Pause. Für Viola Straube war es ebenfalls ein gelungener Abend: „Ich bin begeistert. Ich bin hundemüde hier angekommen und die Begeisterung ist sofort übergeschwappt. Es belebt.“

Vadim Kulitzkii
Vadim Kulitzkii

Zudem zeigten sich die Gäste beeindruckt von Kulitzkiis virtuosem Gitarrenspiel und betonten, wie perfekt die Musiker aufeinander eingespielt waren.

Bei so viel Begeisterung durfte natürlich eine Zugabe am Ende nicht fehlen und da das Publikum gar nicht aufhören wollte mit Applaudieren, kehrten Osterkorn und ihre beiden Begleiter gleich drei Mal auf die Bühne zurück, um noch ein Lied zum Besten zu geben, bevor das Konzert dann wirklich zu Ende ging.

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