Ausstellung „Vielfalt am Arbeitsplatz“ eröffnet

Die Ausstellung des Kompetenzzentrums KUMULUS-PLUS ist seit gestern im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit zu sehen

18. März 2011, von
Özcan Ayanoglu von KUMULUS-PLUS
Özcan Ayanoglu von KUMULUS-PLUS

„Vielfalt ist Zukunftspotential“, steht neben einer der 34 Fotografien, die seit gestern in der Agentur für Arbeit ausgestellt sind. Das Foto, das zu der Aussage gehört, zeigt Abdalla Awad aus dem JobCenter in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, der darauf seine Meinung zur Vielfältigkeit äußert.

Er war damit einer der Ersten, die dem Projekt von KUMULUS-PLUS eine Stimme gaben. Bei KUMULUS-PLUS handelt es sich um ein Kompetenzzentrum, das sich um Menschen mit Einwanderungshintergrund kümmert. Ziel ist es, diese besser in den Arbeitsmarkt hierzulande zu integrieren.

Elke Kosche
Elke Kosche

Inzwischen zählt die Wanderausstellung „Vielfalt am Arbeitsplatz“ rund 40 Fotografien mit den dazugehörigen Aussagen zur Vielfalt. Diese kommen nicht nur aus anderen JobCentern, sondern auch aus Bildungsträgern, Migranten-Organisationen, Universitäten und Betrieben. Also von den Orten, um die es bei der Ausstellung hauptsächlich geht.

„Das ist keine Fotoausstellung für Galerien, sondern für Einrichtungen, die mit der Jobvermittlung zu tun haben“, sagte Özcan Ayanoglu von KUMULUS-PLUS. Sie soll die Mitarbeiter dieser Einrichtungen, die täglich daran vorbeigehen, dazu bringen, über das Thema der Vielfältigkeit am Arbeitsplatz nachzudenken. Schließlich sitzen sie an den Hebeln, die eben diese ermöglichen könnten.

Safter Cinar
Safter Cinar

Guckt man sich nämlich heute die Statistiken über den Arbeitsmarkt an, erkennt man schnell die Schizophrenie, die dort momentan herrscht. Auf der einen Seite haben wir massenweise Arbeitslose und auf der anderen viele offene Stellen, die nicht besetzt werden können. Und das liegt eben zum Teil daran, dass das deutsche Gesetz Abschlüsse aus dem Ausland nicht anerkennt und somit vielen Migranten den Weg auf den Arbeitsmarkt versperrt.

In Zukunft soll das anders werden, denn es wird ein neues Gesetz verabschiedet, das genau dies ändern soll – das Anerkennungsgesetz. Dieses soll im Ausland erworbene Qualifikationen auch in unserem Land zulassen.

Christoph Möller
Christoph Möller

„Das ist der Rahmen und wir stellen die Ausstellung da hinein“, erklärte Özcan Ayanoglu. Denn erst wenn man zum Nachdenken anrege, könne auch eine Diskussion entstehen. Und eine Diskussion könne dann vielleicht auch zu einer Änderung führen, durch die man das Potential der Migranten endlich nutzen kann. Denn: „Migranten können nicht nur Flugzeuge putzen, sie können sie auch konstruieren“, so die Aussage neben dem Bild von Andrea Simone von der LIFE e. V.

Christoph Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rostock, sagte in seiner Begrüßungsrede, er freue sich, die Ausstellung hier in Rostock zeigen zu können. Zum einen, weil die Agentur ihre Türen gerne auch für Leute öffne, die ihre Hilfe bisher noch nicht in Anspruch zu nehmen brauchten. Zum andern aber auch, weil sie selbst das Problem kennen würden, dass sich viele Stellen nicht besetzen ließen. „Deswegen ist es wichtig, das vorhandene Potential auszunutzen,“ so Möller.

Dr. Stefan Rudolph
Dr. Stefan Rudolph

Auch Dr. Stefan Rudolph, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus M-V, äußerte sich zum Thema und eröffnete anschließend die Ausstellung. „Vielfältigkeit ist eine Tatsache“, stellte er fest. Es stelle sich nicht die Frage, ob wir alle verschieden seien. „Zum Anderssein, zur Vielfalt, gibt es keine Alternative. Es kommt auf den Einzelnen an, der Vielfalt etwas zu entnehmen.“

Begleitet von seinen Worten gingen dann Mitarbeiter und Besucher durch das Berufsinformationszentrum der Agentur und betrachteten die Bilder.

Christoph Möller, Dr. Stefan Rudolph und Özcan Ayanoglu
Christoph Möller, Dr. Stefan Rudolph und Özcan Ayanoglu

Man kann nur hoffen, dass auch hier in Rostock das Konzept wieder aufgehen wird und sich die Mitarbeiter Gedanken über das Thema machen. Vielleicht werden der Ausstellung so ja auch wieder ein paar neue Bilder und Aussagen hinzugefügt. „Das ist wie ein Wettbewerb“, erzählte Özcan Ayanoglu. „Sie lesen, was die anderen vor ihnen geschrieben haben und wollen etwas Differenzierteres hinzufügen.“

Wer sich vom bisherigen Stand der Ausstellung überzeugen möchte, der kann dies noch bis zum 15. April tun. Das Berufsinformationszentrum befindet sich im Gebäude der Agentur für Arbeit in der Kopernikusstraße 1a. Gleich hinter dem Haupteingang links, durch die Glastür und schon steht man vor den Fotografien und den Aussagen zur Vielfalt.

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