Buttersäure - Penetranter Gestank beim Samstags-Shopping
Buttersäure löst Feuerwehrgroßeinsatz im Rostocker Hof aus
30. April 2011, von Stefanie
„Was ist denn hier passiert?“, wundert sich eine Frau, als sie bemerkt, dass sich die Glastür vom Rostocker Hof zur Kröpi am frühen Samstagnachmittag zur besten Einkaufszeit nicht mehr öffnet.
Der Haupteingang zur Einkaufspassage auf der belebten Bummelmeile in Rostocks Innenstadt war abgesperrt. Ein Großaufgebot der Feuerwehr hatte den Universitätsplatz eingenommen. Was war passiert?
Vermutlich ein Buttersäureanschlag, heißt es von der Polizei. Bei einem Bekleidungsgeschäft haben bisher Unbekannte die farblose Flüssigkeit von außen angebracht. Von dort aus verbreitete sie sich weiter. Auch in einem benachbarten Laden war der scharfe ranzige Geruch wahrzunehmen. „Vermutlich kommt er über das Belüftungssystem“, erklärt der Spurensicherer.
„Wir haben nichts anderes feststellen können, was giftig wäre“, erklärt er, nachdem die chemische Substanz von der Feuerwehr überprüft und auf Buttersäure geschlossen wurde.
Die erste Brise war einer Verkäuferin entgegengeschlagen, der davon übel wurde. In konzentrierter Form wirkt die Säure ätzend und kann Schleimhäute, Augen und Atemwege reizen. Vorsichtshalber ließ sie sich von einem Arzt untersuchen. Ansonsten sei niemand zu Schaden gekommen.
Allerdings dürften die Waren der Bekleidungsgeschäfte in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Hosen, Pullover und Jacken werden sich mit diesem üblen Geruch wohl nicht mehr verkaufen lassen.
Von dem Buttersäure-Anschlag waren zunächst nur die Läden im Eingangsbereich des Rostocker Hofs zur Kröpeliner Straße hin betroffen. Alle anderen Geschäfte blieben über den Seiten- und Hintereingang weiter zugänglich.