Otto Niemeyer-Holstein – Sommerausstellung
„Evviva la pittura! – Es lebe die Malerei!“ in der Kunsthalle Rostock
14. Mai 2011, von Stefanie
Malereien mit Holzrahmen veredelt und – das ist neu in der Kunsthalle Rostock – tief rote Wände. Fast wie in einer Galerie Alter Meister inszeniert das Museum für zeitgenössische Kunst in ihrer aktuellen Ausstellung Meisterwerke von Otto Niemeyer-Holstein.
Mit dem Ausstellungshaus war der Maler, der 1896 in Kiel geboren wurde, auf vielfältige Weise verbunden. So war er Präsident der Rostocker Ostsee-Biennalen und mehrfach schon wurde das Werk von ONH, wie er nach seiner Signatur auch kurz genannt wird, in der Kunsthalle ausgestellt.
„Evviva la pittura! – Es lebe die Malerei!“, so der Titel der Ausstellung, zeigt etwa 30 Werke aus 50 Arbeitsjahren. Die meisten Gemälde sind in Lüttenort entstanden, seinem Anwesen auf der Insel Usedom, wo er ab 1933 bis zu seinem Tod 1984 wohnte.
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Hier lebte er mit der Natur. „Jedes Jahr wurde der Garten neu gestaltet. Er war Kenner der Vogelstimmen und Pflanzen und konnte das Wetter vorhersagen“, erinnert sich sein Sohn Günter Niemeyer, der zur Ausstellungseröffnung nach Rostock gekommen war.
„Garten“ heißt auch ein Bild des Vaters, welches für ihn eine besondere Bedeutung hat. „Solche Licht- und Farbverhältnisse sind am schwierigsten zu malen. Da ist alles drin, was er zusammengetragen hat in seiner Malerei“, sagt der Sohn, der neben seinem Beruf als Augenarzt ebenfalls gern zum Pinsel greift.
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Als Teil seines Lebens bildete die Natur zugleich die größte Inspirationsquelle für Otto Niemeyer-Holstein. Mit einfachen Strichen und Punkten, in kräftigen, aber auch zurückhaltenden Farben brachte er sie auf die Leinwand. Ob ein Blick in den Garten, einfache Blumenarrangements oder die vereiste Ostsee – zu jeder Jahreszeit fand Otto Niemeyer-Holstein bildwürdige Motive in seiner unmittelbaren Umgebung. Die Landschaften des Nordens gelten dabei als seine besondere Stärke.
Zum größten Teil stammen die Gemälde Otto Niemeyer-Holsteins aus der Rostocker Kunsthalle selbst. Aber auch Leihgaben aus Ahrenshoop, dem Gedenkatelier Lüttenort und Zürich bereichern die Ausstellung.
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Noch bis zum 14. August kann „Evviva la pittura! – Es lebe die Malerei!“ besucht werden. „Wir haben sie über den Sommer gelegt, weil wir möchten, dass auch die Urlauber den für uns bekannten Künstler wahrnehmen“, sagt Kunsthallenbetreiber Jörg-Uwe Neumann. Auch Jugendliche möchte er mit den Bildern Otto Niemeyer-Holsteins erreichen.
Am Montag wird Kurator Dr. Ulrich Ptak im Rahmen des 3. Liederabends, den die Kunsthalle gemeinsam mit Musikern des Rostocker Volkstheaters gestaltet, durch die Ausstellung führen.