Bienvenue – Malerei aus Burkina Faso
Ausstellung mit Malerei aus Westafrika in der Nikolaikirche eröffnet
7. Juni 2011, von Andre
Bienvenue ist französisch und bedeutet Willkommen. Französisch ist die Amtssprache in Burkina Faso, einem Land in Westafrika. Der Staat gehört zu den ärmsten Ländern der Erde und doch findet sich dort eine blühende Kunst- und Kulturlandschaft. Vor allem Film- und Theaterfestivals ziehen immer wieder Gäste aus der ganzen Welt an. Ein anderer Bereich der Kunst, nämlich die Malerei, wird zurzeit in der Nikolaikirche ausgestellt. Bienvenue Burkina Faso in Rostock.

Initiiert wurde die Ausstellung von der Bildhauerin und Fotografin Ines Diederich. Sie war 2005 und 2006 die Vorstandsvorsitzende im Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern und hat in dieser Zeit auch den Kontakt zu Künstlern aus dem westafrikanischen Land aufgenommen. Dies lief über die Künstlervereinigung ANAPAP. Auf diesem Weg kam dann auch ein zweiwöchiger Besuch in Deutschland zustande, bei dem Bilder ausgetauscht und die Ausstellung geplant wurden.
In der Nikolaikirche werden die Bilder von drei Malern aus Burkina Faso gezeigt. Souleymane Nikiéma ist der Präsident von ANAPAP. Suzanne Ouedraogo wurde von Ines Diederich ausgewählt, weil sie eine der wenigen weiblichen Künstlerinnen ist. Komplettiert wird das Trio durch Lancina Comseimbo, von dem nur drei Werke zu sehen sind, weil auf der letzen Ausstellung viele Bilder von ihm verkauft werden konnten. Auch die Werke in der Nikolaikirche sind käuflich zu erwerben und die Erlöse gehen komplett nach Burkina Faso.

Die Bilder der Künstler sind mit Acrylfarben auf Leinwand gemalt und leben von einer ungeheuren Farbintensität. Vieles ist bunt und wirkt freundlich. Es strahlt richtig in den Bildern. Zu sehen sind oft abstrakte Gebilde, ein Wesen ist zu erkennen, aber nur schemenhaft. Die drei Bilder von Lancina Comseimbo zeigen Frauen, auch abstakt und kantig. Eine Frau, die liest, eine Frau am Boden sitzend und eine Frau, die ein Kind stillt. Auf den Bildern von Souleymane Nikiéma sind Schemen von Figuren zu erkennen. Es lohnt sich, selbst mal einen Blick auf die Ausstellung zu werfen, zumal die Nikolaikirche wirklich der gelungene Ort dafür ist.

Abgerundet werden die Bilder durch Fotografien von Ines Diederich. Diese zeigen Schnappschüsse aus dem Leben in Burkina Faso. Menschen und Orte, jedes Bild eine kleine Geschichte für sich. Auf Bildunterschriften hat die Künstlerin bewusst verzichtet. „Die Bilder sollen für sich selbst wirken“, sagte sie bei der gestrigen Ausstellungseröffnung.
„Bienvenue – Malerei aus Burkina Faso“ ist die Erste von zwei Ausstellungen, die in diesem Jahr in der Nikolaikirche gezeigt werden. Im Juli werden dann Fotografien von Kirchen aus Mecklenburg gezeigt. Bis dahin kann man noch einen spannenden Einblick in die Kultur Westafrikas werfen. Au revoir!