Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2011 in Rostock
Cello Show Down, Meisterkurse, Tango – 21 klassische Konzerte in Rostock und Umgebung
16. Juni 2011, von Stefanie
Sommerzeit ist Reisezeit – eine musikalische Entdeckungsreise versprechen jedes Jahr die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern (FMV). Mit rund 120 Konzerten zählen sie zu den größten Festspielen in Deutschland. In der letzten Saison besuchten etwa 72.000 Klassikfreunde das sommerliche Musikfestival.
„Die Hälfte unseres Publikums kommt nicht aus unserem Bundesland und zwei Drittel davon kommen extra wegen der Festspiele“, hat Intendant Dr. Matthias von Hülsen ausgerechnet. Es seien vor allem Individualreisende, die auf der Suche sind, das Land zu entdecken.
Und was können sie bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern finden? Neben jungen Talenten und Meistern der klassischen Musik mit Weltrang bieten nicht zuletzt die über 80 verschiedenen Spielstätten besondere Erlebnisse. Zu Kirchen und Klöstern, Schlössern und Gutshäusern, Industriegebäuden und Scheunen führt die „musikalische Landpartie“, so der bisherige Leitgedanke der Festspiele.
„Unerhörtes entdecken“ lautet nun das neue Motto der FMV. Damit soll auch unsere Hansestadt besser vertreten sein, sagt von Hülsen. Immerhin finden acht Konzerte in Rostock und 13 weitere in der Umgebung statt. Ein Ort wie Rostock mit seinem urbanen Charakter sei am geeignetsten, um Sachen zu wagen, die es sonst nicht gibt, betont der Intendant.
Überhaupt noch nicht gegeben habe es beispielsweise den „Cello Show Down“, der am 3. Juli ab 16 Uhr in der Halle 207 ausgetragen wird. Die Idee für diese Konzertform stammt aus dem Jazz. Mit Werken von Piazzolla bis Apocalyptica werden vier Cellopreisträger der Festspiele gegen vier andere Cellisten in einen musikalischen Wettstreit treten. Schiedsrichter im Ring ist der künstlerische Leiter der Festspiele MV, Geiger Daniel Hope.
Star des Abends wird der diesjährige Preisträger in Residence Li-Wie Qin. Dem Festivalpublikum dürfte der Cellist bereits bekannt sein, hat er doch 2001 den Solistenpreis gewonnen und begleitet seither die Festspiele regelmäßig. In Deutschland noch eher ein Geheimtipp hat der gebürtige Chinese vor allem in Asien, Australien, wo er aufwuchs, sowie in Amerika und England, wo er seine Ausbildung erhielt, Karriere gemacht.

Erfolgreich musizieren wollen auch die Studenten der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT). Beim diesjährigen Sommercampus gibt es für sie daher die Möglichkeit internationale Meisterkurse zu besuchen. Das Eröffnungskonzert findet am 18. August im Katharinensaal der HMT statt. Hier werden dann zum Abschluss auch die Ergebnisse der gemeinsamen Kursarbeit am 26. August präsentiert.
Der Katharinensaal und auch die Halle 207, der Barocksaal oder die Nikolaikirche dürften den Rostocker Klassikfreunden als Spielstätten nicht unbekannt sein und sind auch in der diesjährigen Festspielsaison vertreten.
Ungewöhnlich ist hingegen die Straßenbahnwerkstatt. Am 17. Juli trifft hier bei „Absolut Tango“ Dirigent Kristijan Järvi und sein Absolute Ensemble aus New York auf den holländischen Bandoneonspieler Carel Kraayenhof. Schon bei der Trauung von Prinz Willem-Alexander der Niederlande und Prinzessin Maxima entlockte er der Braut eine Träne. Ob er das auch beim Rostocker Publikum schafft?
Detaillierte Informationen gibt es auf der Website: www.festspiele-mv.de