Benefizkonzert des Rotary Clubs 2011
Klassische Musik für einen guten Zweck in der Heiligen-Geist-Kirche
19. Juni 2011, von Andre
Es ist immer schön, wenn man etwas Angenehmes mit etwas Nützlichem verbinden kann. So auch gestern beim Benefizkonzert des Rotary-Clubs in der Heiligen-Geist-Kirche in Rostock. Denn es wurde nicht nur ein schönes klassisches Konzert in einer Kirche mit einer tollen Akustik geboten, sondern auch der gute Zweck wurde bedient. Alle Einnahmen des Abends unterstützen die Kinder und Jugendarbeit der Kirchengemeinde.
Doch was ist überhaupt der Rotary Club? Erstmals wurde eine Vereinigung dieser Art im Jahr 1905 in Chicago gegründet. Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen schlossen sich zusammen, um eine große Wertegemeinschaft entstehen zu lassen. Schon zu Beginn war einer der Grundsätze die gegenseitige Hilfe. Mit der Zeit breitete sich das Wesen der Gruppe weltweit aus, sodass es sich heute um ein globales, sozial engagiertes Netzwerk von Berufsleuten handelt. In Deutschland gibt es fast 1.000 Clubs mit insgesamt etwa 50.000 Mitgliedern.
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Vor 20 Jahren wurde auch in Rostock ein Rotary Club gegründet, der heute aus 61 Mitgliedern besteht. Anlässlich des Jubiläumsjahres lud der Verein das Rotary-Orchester Deutschland ein, um ihn bei der Benefizveranstaltung zu unterstützen. Etwa die Hälfte aller Musiker konnte der Einladung folgen. Das besondere beim Rotary-Orchester ist, dass die Mitglieder alle Kosten selbst tragen. Da die Musiker aus allen Teilen Deutschlands kommen, ist regelmäßiges Proben nur sehr schwer möglich. Daher gibt es immer mehrere Probentage vor den Konzerten, die sich durch eine sehr lockere Stimmung auszeichnen.
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Bevor jedoch die ersten Klänge von Bläsern und Streichern durch die Kirche tönten, gab es zur Einstimmung ein Stück von Alexandre Guilmant auf der großen Walcker-Orgel zu hören. Das 103 Jahre alte Instrument klang unglaublich voll und wurde virtuos von Dorothee Frei bedient, die seit 1996 als Kirchenmusikerin an der Heiligen-Geist-Kirche beschäftigt ist.
Dann trat Dirigent Rasmus Baumann aus Gelsenkirchen vor das Orchester. Als Erstes wurde das Sigfired-Idyll von Richard Wagner vorgetragen. Spätestens da konnte man sich selbst von der tollen Akustik in dem Gotteshaus überzeugen, auch wenn nicht jeder Ton genau getroffen wurde.
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Für die folgenden fünf biblischen Lieder von Antonin Dvořák betrat Lucie Ceralová die Bühne. Als Solistin im Mezzosopran sorgte sie dafür, dass der Musik auch ein Text gegeben wurde. Die fünf Lieder ergaben eine zusammenhängende Dramaturgie, die mit einer Lobpreisung Gottes endete. Da sicherlich nicht jeder Besucher dem Tschechischen mächtig war, befanden sich auf der Rückseite des Programmes die deutschen Übersetzungen.
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Nach einer kurzen Pause gab es als abschließendes Highlight die Sinfonie Nr. 40 in g-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören. Schon bei den ersten Tönen stellte sich ein Schon-Mal-Gehört-Gefühl ein, das auch während der etwa halbstündigen Aufführung anhielt. Aber mir ist nicht eingefallen, woher ich die Melodie kannte. Auf jeden Fall ein gelungener Abschluss für das Konzert. So sah es auch das Publikum, welches den Musikern mit lang anhaltendem Applaus dankte.
Somit kann das Konzert sowohl aus finanzieller Sicht, aber auch musikalisch als vollen Erfolg angesehen werden. Das Rotary Orchester wird in diesem Jahr noch einmal in den Niederlanden auftreten, bevor es in fast genau einem Jahr ein großes Konzert in der Nikolaikirche mit Stücken von Beethoven und Schumann geben wird.