Deutsche Meisterschaften im Freiwasserschwimmen 2011

Über 600 Schwimmer aus fünf Nationen treten bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen im Rostocker Stadthafen an

23. Juni 2011, von
Freischwimmen im Stadthafen
Freischwimmen im Stadthafen

Es ist Sommer – Hochsaison für Freiluftsportarten. Für uns an der Ostsee stehen natürlich die Wassersportarten hoch im Kurs. Denn Wasser gibt es in unserer Hansestadt wie Sand am Meer.

Die Ostsee sei für Schwimmer aber zu unruhig und zu kalt, meint Ingolf Jopke, der Präsident des Schwimmverbandes MV. Der Verband richtet in diesem Jahr die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen in Rostock aus. Die Schwimmwettbewerbe im offenen Gewässer werden stattdessen in der Warnow, im Stadthafen bei der Silohalbinsel, ausgetragen. Zum ersten Mal findet eine derartige Veranstaltung hier statt.

Verpflegung für Freischwimmer
Verpflegung für Freischwimmer

Ein 1250 Meter langer Viereckskurs wurde hierfür mit gelben Bojen abgesteckt. Start und Ziel liegen direkt am Kai und werden durch eine Verbindung mit dem Traditionssegler „Star of Hope“ markiert, der nur wenige Meter von der Kaimauer entfernt ankert.

Hier ist alles „wunderschön eingerichtet“ loben die Veranstalter vom Deutschen Schwimmverband. Die wohl längste Zielgerade bei einer Deutschen Meisterschaft soll das Sportereignis gerade auch für Zuschauer attraktiv machen. Noch bis zum Sonntag können sie die Wettkämpfe der Langstreckenschwimmer direkt an der Kaikante aus nächster Nähe verfolgen.

Freischwimmen Start der Damen
Freischwimmen Start der Damen

Über 600 Teilnehmer aus fünf Nationen haben sich für die Freiwasserschwimmmeisterschaften angemeldet. Sportler aus Deutschland, Österreich, Schweden, Israel und Schottland springen in die Warnow.

Besonders für letztere bedeutet das Schwimmen in Rostock an diesem Wochenende „Warmbadetage“. Denn gewöhnlich trainieren die Schotten bei Wassertemperaturen von 14 bis 16 Grad Celsius. Heute erreichte die Warnow Werte von etwa 19 Grad.

Insgesamt blieb das Wetter am Vormittag des ersten Wettkampftages jedoch leicht ungemütlich. In langen Wärmemänteln und Wollmützen warteten die jungen Sportler unter einer dicken Wolkendecke auf ihren Einsatz.

Christian Riechert beim Zielanschlag
Christian Riechert beim Zielanschlag

Kurz vor zwölf Uhr fiel schließlich der erste Startschuss. Die Meisterschaften begannen mit der olympischen Zehn-Kilometer-Strecke der Herren. Und zehn Kilometer bedeuten im Rostocker Stadthafen acht Runden. Auch der Rostocker Vincent Kirsten befand sich mit der Startnummer 284 unter den Teilnehmern, als einziger aus unserem Bundesland. War er im letzten Jahr noch Neunter geworden, so standen auch diesmal seine Chancen nicht schlecht. Kurz vor Schluss, in der siebten Runde, musste er jedoch aufgeben.

Gewonnen hat Titelverteidiger Christian Reichert vom SC Wiesbaden. Schon ab der zweiten Runde hatte er sich vom Verfolgerfeld gelöst und erreichte mit deutlichem Abstand und einer Zeit von 1:56:09.37 das Ziel. Das reichte als Qualifikation für die kommende Europameisterschaft in Israel.

Trotz eines kleinen Restärgers über die erst kürzlich geplatzte Qualifikation für die WM in Schanghai, „hat es sich gut schwimmen lassen,“ erklärt Reichert und ergänzt: „Es war nicht so kalt. Ich friere normalerweise richtig.“

10 km Freischwimmen der Damen
10 km Freischwimmen der Damen

Freuen konnte sich der 26-Jährige nicht nur über seinen eigenen ersten Platz, sondern auch über den Sieg seiner Frau. Nadine Reichert schwamm am Nachmittag auf derselben Distanz den anderen Frauen mit einer Zeit von 02:03:49.72 davon.

Auf den Plätzen folgten bei den Herren Robert Nüßle (Erfurter SSC) und Joseph Keindl (SSF Bonn). Bei den Damen belegten Natalie Charlos (Swim-Team Elmshorn) und Ines Hahn (TSV Hohenbrunn-Riemerling) Platz zwei und drei.

Bis zum 26. Juni werden noch weitere Wettkämpfe über Strecken von 2,5 bis 25 Kilometern ausgetragen. Die Teilnehmer können sich dabei noch für die Jugend-Europameisterschaft, die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft qualifizieren. Wer sie dabei anfeuern möchte, sollte unbedingt im Stadthafen vorbeischauen.

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