Weidendom feiert 10-jähriges Jubiläum
„Ein lebendiges Symbol für gemeinschaftliches, internationales, ökumenisches und ehrenamtliches Engagement“
24. Juli 2011, von Eva
Der Weidendom ist einzigartig auf der ganzen Welt. Mit einer Höhe von 15 und einer Länge von 52 Metern hält er den Rekord des größten lebenden Bauwerks. Doch nicht nur aus diesem Grund ist die „Kathedrale der Natur“ für die 5.000 Besucher pro Jahr eine Besichtigung wert. In den Sommermonaten lockt das ökumenische Begegnungszentrum mit Veranstaltungen aller Art. Darunter Konzerte, Andachten, Tanzaufführungen und sogar Kinoabende. Wie Pastorin Jutta Schnauer in ihrer Eröffnungsrede betonte, ist der Weidendom zugleich „ein Ort des Lebens und der Ruhe“. Das Besondere im Gegensatz zu anderen Kirchengebäuden sei auch „der freie Blick in den Himmel.“ Doch der ist leider zur Jubiläumsfeier nicht möglich.

Aufgrund des schlechten Wetters wurde das Fest in das Gemeindezentrum „Brücke“ verlegt. Doch „Lachen hilft auch in kühlen Sommern“, wie Bürgerschaftsvorsitzende Karina Jens weiß. Nach einigen, informativen Eröffnungsreden kommt ein Mann zu Wort, der sich selbst als „Zeitzeuge“ bezeichnet. Es ist Albrecht Krummsdorf, der „Vater des Weidendoms“. Er erzählt anhand einer Fotopräsentation von der Geschichte des Bau(m)werkes von der Idee im Jahr 1999 bis heute. Der Anlass für die Jubiläumsfeier ist die „Grundbaumsetzung“ im März 2001. Mit 600 Helfern aus 14 Nationen wurde der Weidendom damals Stück für Stück aufgebaut. Noch heute führt der 84-Jährige gerne Besucher durch die „grüne Kirche“ und erzählt dabei die eine oder andere Anekdote. Zum Beispiel, dass die mittlerweile acht gefüllten Gästebücher zeitweise verschwunden waren und vom Postboten in einem anonymen Päckchen aus Chemnitz zurückgebracht wurden.
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Vor allem für Hochzeiten und Taufen ist der Weidendom eine schöne und beliebte Kulisse. Für den Erhalt dieser einzigartigen Kirche sorgt der Verein „Freundeskreis Weidendom“. Mit Hilfe von Spenden und Sponsoren konnten größere Projekte wie ein neuer Fußboden oder ein neues Dach in den letzten Jahren umgesetzt werden. Und auch die umliegenden Kirchengemeinden haben einen großen Teil zum Bau und Erhalt des Doms beigetragen.
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Das „Highlight des IGA-Geländes“ war ursprünglich nur für eine befristete Zeit, zur Internationalen Gartenschau im Jahr 2003 geplant. Doch nun steht der Weidendom schon seit 10 Jahren fest in der Erde. Und das ist auch den vielen ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Zu diesen zählt Christa Kolewe seit fünf Jahren. „Es ist schön zu sehen, wenn die Leute, die durch die IGA auf den Weidendom aufmerksam wurden, nach Jahren noch wieder kommen“, sagt die 71-Jährige. Die Aufgaben der Helfer bestehen darin, das Gebäude vor der Verwahrlosung zu schützen, es sauber zu halten und zu den Öffnungszeiten vor Ort zu sein. Doch das ist im Alter nicht immer einfach. Wie bei vielen Ehrenämtern fehlt auch hier der Nachwuchs. „Wir haben schon länger die Idee, uns an Vereine oder die Studentenschaft zu wenden, um Menschen für unser Projekt zu gewinnen“, so Kolewe.
Wem der Erhalt des weltgrößten lebenden Bau(m)werkes am Herzen liegt, kann den Verein mit einer Spende unterstützen oder selbst Mitglied werden. Alle Informationen, sowie den Veranstaltungskalender 2011 gibt es unter www.weidendom.de.