Auftakt zur Fastenaktion in der Universitätskirche

„7 Wochen mit Produkten aus fairem Handel und der Region“

21. Februar 2010, von
Gottesdienst zum Auftakt der Fastenaktion
Gottesdienst zum Auftakt der Fastenaktion

Mit einem feierlichen Gottesdienst beging die Rostocker Innenstadtgemeinde mit ihren Gästen den ersten Sonntag in der Passionszeit. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der landesweiten ökumenischen Fastenaktion „7 Wochen mit Produkten aus Fairem Handel und der Region“, welche vom Evangelischen Frauenwerk MV, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands und der Fair-Handels-Beratung MV initiiert wurde.

Der Gottesdienst in der Universitätskirche wurde von den Pastoren Christiane Eller und Tilman Jeremias geleitet und von Mitgliedern der Gemeinde mitgestaltet. Die parlamentarische Staatssekretärin für Frauen

Pastoren Eller und Jeremias beim Auftakt der Fastenaktion
Pastoren Eller und Jeremias beim Auftakt der Fastenaktion

und Gleichstellung, Dr. Margret Seemann, kam als Schirmherrin der Fastenaktion ebenfalls zu Wort.

Ein weiterer Höhepunkt der Kirchenveranstaltung war die Taufe eines jungen afghanischen Mannes, der nach langer Zeit der Flucht seinen Platz in der Rostocker Gemeinde gefunden hat. Bei der außergewöhnlich schönen musikalischen Begleitung des Gottesdienstes bekam Kantor Karl Scharnweber prominente Unterstützung von Saxophonist Andreas Pasternak und dessen Kollegen.

Dr. Margret Seemann zum Auftakt der Fastenaktion
Dr. Margret Seemann zum Auftakt der Fastenaktion

„7 Wochen mit Produkten aus fairem Handel und der Region“ soll dazu anregen, unser Konsumverhalten zu überdenken und weist auf die Probleme von fairem Handel in einer globalisierten Welt hin. Die Pastorin Christiane Eller betonte in ihrer Predigt, dass es in dieser Fastenaktion eben nicht um den Verzicht ginge, sondern vielmehr darum, was wir als Gemeinschaft mit bewusstem Konsum und nachhaltigem Wirtschaften erreichen können. Es gibt viele gute Gründe, sich für Produkte aus fairem Handel zu entscheiden und spätestens seit den Protesten der Milchbauern in Mecklenburg Vorpommern wissen wir, dass die Probleme sich nicht „irgendwo in der dritten Welt“ abspielen, sondern auch bei uns im Land.

Als Verbraucher sind wir – wenn auch manchmal unbewusst – mittlerweile tief verstrickt in Zusammenhänge, wie Überproduktion und subventionierte Exporte, Bauernsterben und Umweltbelastung. Mehr Wohlstand bedeutet nicht automatisch mehr Wohlbefinden, trotzdem suchen wir schon gewohnheitsmäßig nach immer billigeren Produkten. All das sind Tatsachen, die einige Menschen schwer belasten und vor denen andere lieber die Augen verschließen. Mit vielen kleinen Schritten könne man aber auch einen Anfang machen, so Christiane Eller, und da der Mensch ein soziales Wesen sei, könne er in der Gemeinschaft auch viel erreichen.

Stand des Rostocker Weltladens in der Unikirche
Stand des Rostocker Weltladens in der Unikirche

Da Frauen heutzutage immer noch diejenigen seien, die den Haushalt führen und sich intensiv mit dem Einkauf für die Familie beschäftigen, ermutigte Dr. Margret Seemann diese, sich bewusst für fair gehandelte und Bioprodukte zu entscheiden. Ebenso sollten Männer sich mit dem Thema beschäftigen und ihre Partnerin bei dieser bewussten Veränderung unterstützen, wieder im Hinblick auf die stärkere Wirkung in der Gemeinschaft.

Nach dem Gottesdienst hatten die Besucher die Möglichkeit, sich intensiver über die Aktion und Fair Trade zu informieren. Die Pastoren standen für Gespräche bereit und es wurden leckere Bio-Häppchen angeboten. Wer wollte, konnte die eine oder andere Kleinigkeit am Stand des Rostocker Weltladens kaufen. Alles in allem war der Gottesdienst eine gelungene Veranstaltung und ein schöner Auftakt zur Aktion „7 Wochen mit Produkten aus Fairem Handel und der Region“.

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