Kabarett ROhrSTOCK veranstaltet „SommerLachWahl“
Sommer-Best-Of 2011 in der Bühne 602
29. Juli 2011, von Andre
Wer die Wahl hat, hat nicht nur die Qual, sondern manchmal auch eine ganze Menge zu lachen. So zum Beispiel die Besucher des Sommerprogramms des Rostocker Kabaretts ROhrSTOCK in der Bühne 602. Steffie Krauß, Sandra Benzmann und Ulli Zaumseil sorgten mit dem Programm „SommerLachWahl“ für sonnige Gemüter, auch wenn es draußen wieder einmal regnerisch war.
Mit 41 Jahren ist das ROhrSTOCK das älteste Studentenkabarett Deutschlands. Neben regelmäßigen Programmen von Studierenden tritt auch immer mal wieder die Oldiegruppe auf. Im Sommer gibt es seit 18 Jahren dann neben den regulären Stücken auch immer noch ein Sommerprogramm, welches von aktuellen oder vergangenen Studenten gespielt wird.

In diesem Jahr scherzen sich Steffie Krauß, Sandra Benzmann und Ulli Zaumseil unter der Leitung von Michael Ruschke durch die warmen Monate. Seit 2007 sind die beiden Frauen im Verein, Ulli Zaumseil sogar schon seit dem Wintersemester 2002/2003.
Die „SommerLachWahl“ ist dabei sehr vielfältig, sowohl thematisch, als auch von der Art der Darbietung. So wird nicht nur geschauspielert, sondern auch mal ein Tänzchen aufs Parkett gelegt oder live Gitarre gespielt und dazu gesungen.

Inhaltlich werden die typischen Sommerlöcher gestopft. So bekommt schon am Anfang das inzwischen eingedämmte Darmbakterium EHEC sein Fett weg, es wird sich viel über die Politik lustig gemacht und auch etwas ernstere Themen wie die Atomkatastrophe in Fukushima werden behandelt. Bei den politischen Themen wird nicht nur in die Kantine des Bundestags geschaut, sondern auch ein Blick ins hiesige Rathaus geworfen. Mit nur zwei Mitgliedern wurde sogar die wahrscheinlich kleinste Bürgerschaftssitzung aller Zeiten inszeniert.

Wie für gutes Kabarett üblich, wurde in den teils umfangreichen, teilweise aber nur wenige Augenblicke langen Szenen, auch viel mit Sprache gespielt. So wurde bei der Einführung in die politischen Grundbegriffe erklärt, dass Konservative auf Konservendosen zurückgreifen, während die Liberalen „lieber Aal essen, weil die es sich leisten können.“
Eines der Highlights des Abends war eine Szene, in der in einer Ballettchoreografie die Funktionsweise eines Atoms erklärt wurde, inklusive Atomspaltung. Dabei wurde auch auf die Hilfe eines Freiwilligen aus dem Publikum zurückgegriffen. Die verschiedenen Gesangsnummern und die Darstellung der aktuellen Regierungskoalition in einem Ausdruckstanz sorgten ebenfalls für viele Lacher und langen Applaus.

Auch die Studierenden Stefan Müller und Tina Orzel waren von dem Gesang sehr begeistert und hätten sich sogar noch mehr davon gewünscht. „Es war ein gutes Stück und sehr amüsant“, resümiert Stefan. Er hat vor einigen Jahren schon mal in der Uni eine Vorstellung des ROhrSTOCKs besucht. Diese hat ihm so gut gefallen, dass er seine Freundin in die Bühne 602 zum neuen Stück einlud. Bei allem Lob fand er jedoch das Studentenstück etwas besser, da dort Unithemen behandelt wurden, zu denen er mehr Bezug gehabt hätte.
Auf jeden Fall ist beim momentanen Wetter das Kabarett wahrscheinlich die bessere Alternative als der Strand von Warnemünde. Und um sich selbst davon zu überzeugen, gibt es noch einige Möglichkeiten. Die genauen Termine könnt ihr der Homepage vom Studentenkabarett ROhrSTOCK entnehmen. Am 29. Oktober wird dann das neue Programm der Oldies im Ursprung Premiere feiern.