Sabine Grundmann: „Wegwarte und Brennnessel“

„Kunst findet Raum“ – Textiles Design bei den Beginen

26. Februar 2010, von
Bild aus gefärbtem Ziegenpergament von Sabine Grundmann
Bild aus gefärbtem Ziegenpergament von Sabine Grundmann

Aller guten Dinge sind drei, und so schien es kein Zufall zu sein, dass ich bei meinem dritten Anlauf bei den Rostocker Beginen endlich Erfolg hatte. Eigentlich wollte ich dort früher schon zu Veranstaltungen hingehen, aber dank seltsamer Umstände schien das jedes Mal nicht geklappt zu haben. Gestern stand das Schicksal dann scheinbar auf meiner Seite und ich konnte den Rostocker Frauenkulturverein endlich kennen lernen.

Grund meines Besuches war die dritte und letzte Ausstellungseröffnung der Reihe „Kunst findet Raum“ in den Räumlichkeiten der Beginen im Heiligengeisthof 3. Dieser waren zwei Ausstellungen mit Malerei von Angela Preusz und Objekten aus Keramik von Dana Jes voraus gegangen.

Musikalische Umrahmung auf der Violine
Musikalische Umrahmung auf der Violine

Unter dem Thema „Wegwarte und Brennnessel“ werden noch bis zum 16. April 2010 Bilder und Objekte aus natürlichen Materialien der Künstlerin Sabine Grundmann ausgestellt. Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit bildet dabei die japanische Färbetechnik Shibori, die in fast allen Werken Anwendung fand.

Zur feierlichen Ausstellungseröffnung waren auch zur späten Stunde noch einige Neugierige und Interessierte gekommen, um die Künstlerin persönlich kennen zu lernen und Eindrücke ihrer Kunst zu gewinnen. Sehr zur Freude aller Sinne gab es nicht nur ein themenspezifisches Buffet, sondern auch musikalische Unterhaltung durch eine HMT-Studentin mit ihrer Violine.

Sabine Grundmann vor einem ihrer Werke
Sabine Grundmann vor einem ihrer Werke

Nach den Einleitungs- und Dankesreden ist die Ausstellung eröffnet und es findet sich Zeit und Gelegenheit zur genaueren Betrachtung der Kunstwerke. Einige davon erscheinen auf den ersten Blick wie gewöhnliche Malereien, entpuppen sich bei genauerem Hinsehen aber als zusammengenähte Collagen aus feinem gefärbten Ziegenpergament.

Alte Porzellanpuppen werden zu Kunst
Alte Porzellanpuppen werden zu Kunst

Die hintere Ecke des Raumes ist besonders interessant gestaltet. Zum Thema der Sorge einer Mutter um ihre Kinder wurden hier nicht nur eine Kreidezeichnung sondern auch verschiedene spannende Objekte aufgestellt und -gehangen.

Ein großes verknotetes Nest aus Brennnesselwurzeln bildet das stille Bett für ein blasses Kind in Form einer alten Porzellanpuppe. Weitere dieser Puppen, die Sabine Grundmann als antikes Füllmaterial in einer alten Straße fand, sind auf Pergament gebettet am Fenster aufgereiht.

Zu textiler Kunst gehört natürlich auch Kleidung und selbst diese ist in der Ausstellung vertreten. Neben einem gewaltigen naturweißen Mantel aus Baumwolle wird an einer Wand auch ein Gebilde aus Pergament gezeigt, welches wahlweise als Korsett oder Rüstung interpretiert werden kann.

Grünes Buffet bei der Ausstellung
Grünes Buffet bei der Ausstellung

Nach einem anregenden Rundgang durch die Ausstellung stand mir am Ende dann noch das Buffet bevor, welches passend zum Thema optisch grün und natürlich gehalten wurde.

Bei Wein und Weintrauben entwickelten sich schließlich noch angenehme Gespräche in gemütlicher Runde, die einen schönen Abschluss der Veranstaltung bildeten.

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