17. Hanse Cup der Short Tracker 2011 in Rostock
Junge Sportler aus drei Nationen in der Eishalle Rostock
2. Oktober 2011, von Manuel
Geduckt stehen die Läufer an der Startlinie und warten auf den Schuss. Es knallt und das Rennen startet ruckartig und schnell. Auf der nur 111 Meter langen Bahn drängen sich die vier Starter bereits in der ersten Kurve eng an die Innenseite des Ovals. Die Kurven scheinen extrem eng und werden vor den Augen des aufgepeitschten und laut anfeuernden Publikums noch enger, angesichts der Short Track Besonderheit, dass sich alle Wettkämpfer eines Laufes eine Bahn teilen.
Bereits in der zweiten Runde verzerrt sich das Gesicht des ersten Läufers, seine Oberschenkel brennen. Ein Aufgeben kommt nach all den langen Trainingsstunden jedoch nicht infrage. Dann mit einem Mal passiert das, was eigentlich nicht passieren sollte, ein Sturz, ein Schlittern doch nichts Ernsthaftes, die Matte an der Seitenplanke verhindert Schlimmeres. Einige Sekunden später der Aufschrei des Publikums, das Rennen ist aus.
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Zum 17. Mal brachte der Hanse Cup der Short Tracker am vergangenen Wochenende das Eis zum Schmelzen. Starter aus Deutschland, Schweden und Tschechien kämpften Samstag und Sonntag um die Topplatzierungen in acht Leistungsgruppen. Ein rasantes Spektakel, das mit engen Kurven, hohem Tempo und einigen Stürzen auf dem Eishockeyfeld der Rostocker Eishalle ausgetragen wurde.
Der Sport wurde bereits zu DDR-Zeiten in Rostock heimisch und war eher eine Geburt aus der Not heraus, wie Peter Anders, Vereinspräsident der ESV Turbine Rostock, die lange Tradition erklärt. Da es in Rostock nie die Möglichkeit gab, den Eisschnelllauf auf einer 400-Meter-Bahn anzubieten, wich man auf das kleinere Format aus den USA aus. „Der Unterschied zum Eisschnelllauf ist, dass es beim Short Track viel explosiver zur Sache geht“, so Jens Liebscher, Abteilungsleiter Short Track.
Diese Explosivität war auch heute bei den Finalläufen zu spüren. Nachdem die meisten Halbfinalrennen bereits am Samstag stattfanden, lag am Sonntag die Anspannung der alles oder nichts Entscheidungen in der Luft.
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Die 140 Teilnehmer des Wettbewerbs absolvierten ihre sportlichen Läufe hoch konzentriert und versuchten sich unter anderem wichtige Qualifikationspunkte für die Junioren Weltmeisterschaft zu erfahren.
Bei der untersten Leistungsstufe, den sogenannten „Kids on Ice“ konnte sich Cedric Vahle aus Rostock durchsetzten, vor Sophie Wegener auf Platz zwei und Svea Rothe (beide Turbine Rostock) auf dem dritten Rang.
Ebenfalls erfolgreich aus Rostocker Sicht war Rick Deike in der Bewertung der Junioren Bronze 2. Er verwies Dominika Simandlova aus Tschechien und Alicia Erichson ebenfalls aus Rostock auf die Plätze.
Insgesamt fünf Siege konnte der Eislaufverein Dresden auf sein Konto verbuchen und damit die meisten Goldmedaillen mit nach Hause nehmen.