25. Rostocker Kulturwoche 2011
Elf Tage Literatur, Musik, Film und Kunst – Studenten der Universität Rostock laden zu einem abwechslungsreichen Kulturprogramm ein
31. Oktober 2011, von Stefanie
In einer alten Fabrikhalle auf dem Gelände des ehemaligen Dieselmotorenwerkes herrscht kreatives Treiben. Nico stampft mit einem Holzbesen den Grundbeat auf den Boden. Denise schüttelt einen mit Körnern gefüllten Kunststoff-Eimer. Der Klang-Teppich für die Bateria ist damit gelegt. Darauf sollen nun die anderen Mitglieder der Rostocker Percussionband Movimento improvisieren, ebenfalls mit Instrumenten, wie sie in jedem Haushalt zu finden sind. Töpfe, Saug-Druck-Pumpe, Flaschen – alles, was interessante Töne hervorbringt, kommt dafür infrage. „Smallpercussion“ – so lautet der Arbeitstitel für dieses Stück. „Wir wollen damit etwas Neues ausprobieren, neue Klänge entdecken“, unterstreicht Jan den Laborcharakter. Die Forschungsergebnisse will Movimento am 5. November im Peter-Weiss-Haus im „Percussionlabor“ präsentieren.
Aber noch mehr Ingredienzien werden für diese Veranstaltung vorbereitet. Inzwischen sind die Freizeitmusiker an ihre eigentlichen Instrumente zurückgekehrt. Mit Surdos, Timbas, Caixas und anderen brasilianischen Instrumenten haben sie sich auf Samba- und Reggaerhythmen aus Südamerika spezialisiert. Viele Stücke sind traditionellen Ursprungs. Inspiriert von moderner Popmusik haben sich die Trommler einiges auch selbst ausgedacht.
Nach und nach stoßen Les Bummms Boys, Rostocker Capoeiristas und freie Trommler zu den Proben hinzu. In unterschiedlichen Kombinationen werden sie beim Percussionlabor gemeinsam musizieren, aber auch eigene Stücke vortragen.
„Einen Querschnitt durch die Rostocker Trommelszene“, verspricht Matthias Rust von den Freien Trommlern für diesen Abend „Es ist die erste Veranstaltung dieser Art, ein Novum, ein Experiment. Die Idee war ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten.“

Was für das Percussionlabor gilt, gilt auch für die gesamte 25. Rostocker Kulturwoche, in die das Trommelevent eingebettet ist. „Ein abwechslungsreiches Programm mit großartigen Künstlern von außerhalb, genauso aber auch aus Rostock“, macht Caroline Heinzel neugierig. Die 22-jährige Studentin ist Referentin für Veranstaltungen im Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA) der Universität Rostock. Einmal pro Semester unterstützt sie mit einem Team aus Studenten die Rostocker Kulturwoche. Von Anfang an dabei ist auch Cheforganisator Daniel Karstädt. „Ich hätte nie gedacht, dass es die Kulturwoche ein 25. Mal gibt“, blickt er auf die kleine Jubiläumsausgabe, die am Donnerstag gleich mit zwei Veranstaltungen eingeläutet wird.
Ab 20 Uhr wird im Bunker mit einer echten Band beim Live Karaoke Abend gesungen und in der „anderen buchhandlung“ den rasanten, skurrilen und lustigen Texten von Volker Strübing gelauscht.
Überhaupt hat in der 25. Kulturwoche viel Humorvolles Platz gefunden. Das Stimmungsbüro Kreitmeier, der deutsche Poetry-Slam-Meister Marc-Uwe Kling, Koggenziehergewinner Fil & Sharkey, Muttis Kinder und das Kabarett ROhrSTOCK sind nur einige Protagonisten der Kulturwoche, die für gut trainierte Lachmuskeln sorgen wollen.
Mit Musik, Tanz, Literatur, Theater, Film und bildender Kunst versuchen die Organisatoren vom 3. bis zum 13. November ein breites Spektrum kultureller Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten anzubieten. „Ich finde es sehr schön, dass sich so viele Rostocker für unsere Kulturwoche interessieren“, sagt Caroline Heinzel und betont, dass die Veranstaltungsreihe auch für Nichtstudenten offen ist.
Das ausführliche Programm der 25. Rostocker Kulturwoche 2011 gibt es auf der Website www.kulturwoche-rostock.de.