Klosterformat: Ausstellungseröffnung „schwedisch“

Kunst, Musik und Schwedenhappen in der Galerie Klosterformat

10. März 2010, von
Klosterformat: Ausstellung „schwedisch“ - Keramik von Cordula B.-Morich
Klosterformat: Ausstellung „schwedisch“ - Keramik von Cordula B.-Morich

Wer gestern Abend die Gelegenheit nutzte, zur Eröffnung der Ausstellung „schwedisch“ in der Galerie Klosterformat zu gehen, konnte einen kuschligen Abend verbringen. Die Galerie von Christiane und Jochen Lamberz ist so klein und schmal geschnitten, dass man schon aufpassen muss, nicht anzuecken – besonders wenn man einen Rucksack für die Fotoausrüstung dabei hat. Dieser löste bei einigen Gästen hin und wieder die Angst aus, es könne jeden Moment etwas zu Bruch gehen. Ich habe mich allerdings erfolgreich bemüht, so leichtfüßig wie möglich durch die Räume zu gleiten.

Die Ausstellung trägt den Titel „schwedisch“, da Christiane Lamberz mit der Malerin Ursula Cabelduc und der Keramikerin Cordula B.-Morich zwei langjährige Bekannte oder viel mehr Freundinnen zusammengebracht hat, die Schweden ihre Heimat nennen. Auch der Gitarrist Gregor Siegmund, der die Ausstellungseröffnung musikalisch begleitete, hatte sich vom Thema inspirieren lassen. So konnte man unter anderem ABBAs „Gimme! Gimme! Gimme!“, Musik aus den Pippi Langstrumpf-Verfilmungen oder Volkslieder schwedischen Ursprungs hören und sich wieder einmal der Tatsache versichern, dass Kunst und Gitarrenmusik ganz wunderbar zusammenpassen.

Ausstellungseröffnung „schwedisch“ - Gitarrist Gregor Siegmund
Ausstellungseröffnung „schwedisch“ - Gitarrist Gregor Siegmund

In einer kurzen Eröffnungsrede stellte Christiane Lamberz ihre beiden Künstler-Freundinnen vor. Ursula Cabelduc ist in Berlin geboren, lebt jedoch bereits seit 1960 in Schweden. Sie arbeitet sowohl mit Leinwand und Farbe als auch mit Glas. „Ihre Bildsprache ist meist europäisch und universell und mit symbolischem Inhalt. Ihre Motive sind die des Lebens: Menschen, Häuser und Reste von Landschaften mit suggestiven Wiederholungen.“

Zur Verbindung von Malerei und Glas sei sie eher durch Zufall gekommen. Durch einen Glasbruch bei einem Auftrag ist sie auf das handgewalzte, amerikanische „Bullseye“-Glas aufmerksam geworden, das sie in Skulpturen mit eingearbeitetem Draht, Metallfolie, andersfarbigem Glas und Glaspulver verwendet oder in ihre Malereien integriert.

Ursula Cabelduc, Cordula B.-Morich und Christiane Lamberz
Ursula Cabelduc, Cordula B.-Morich und Christiane Lamberz

Cordula B.-Morich stammt ursprünglich aus Klein Machnow, lebte und arbeitete zeitweise auch in Mecklenburg und ist 1998 in Schweden sesshaft geworden. Dort ist sie Mitglied verschiedener Künstlervereinigungen. Cordula B.-Morichs Arbeiten entwickelten sich im Laufe der Jahre von normaler Gebrauchskeramik hin zu Objekten. „In der Natur erscheint ihr alles auf göttliche Weise logisch, praktisch, harmonisch und schön und in diesem Zusammenhang findet sie den Ausdruck für ihre Formen und Strukturen.“ Ihre Werke entstehen fast alle auf der Töpferscheibe, wobei sie deren Rotationssymmetrie stört oder durch Biegen, Schneiden und Montieren verändert. Durch verschiedene Brenntechniken arbeitet sie zusätzlich den besonderen Charakter ihrer Objekte heraus. In der Ausstellung in der Galerie Klosterformat zeigt die Künstlerin Raku-, Porzellan- und Steinzeugarbeiten.

Klosterformat: Ausstellung „schwedisch“ - Malerei von Ursula Cabelduc
Klosterformat: Ausstellung „schwedisch“ - Malerei von Ursula Cabelduc

Die Besucher waren eingeladen, sich in aller Ruhe die Kunst der beiden Wahl-Schwedinnen anzusehen und ins Gespräch zu kommen. Man hatte auch die Möglichkeit, die von den Gastgebern liebevoll zusammengestellten Schweden-Häppchen zu genießen. In der Galerie Klosterformat kann es bei Ausstellungseröffnungen schon mal eng werden, die gemütliche und herzliche Atmosphäre im Haus macht den zeitweisen Platzmangel jedoch wieder wett.

Die Ausstellung „schwedisch“ ist noch bis zum 24. April 2010 zu sehen. Ab Mitte März kommt noch eine kleine Osterausstellung hinzu. Ein Besuch der Galerie lohnt sich auf jeden Fall, gibt es dort doch viele ebenso schöne wie ungewöhnliche Bilder und Objekte, sowie Schmuck und Keramikwaren zu entdecken.

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