„Augenblicke II“ in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock
Hanse Sail Verein zeigt in einer Gruppenausstellung Fotografien und Malerei
29. November 2011, von Andre
Goethes Faust wusste zu sagen: „Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“ Nicht nur einen schönen Augenblick, sondern gleich Dutzende gibt es seit heute in der „Kleinen Galerie“ im Hafenhaus Rostock zu sehen. Unter dem Titel „Augenblicke II“ hat der Hanse Sail Verein vielfältige Werke von Künstlern und Hobbyfotografen zusammengestellt.
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Insgesamt sind Werke von zwölf Kunstschaffenden ausgestellt, die alle Vereinsmitglieder oder Freunde des Vereins sind. Durch das recht freie Oberthema ist die Vielfalt sehr groß. So gibt es maritime Seidenmalerei, Acrylbilder und viele unterschiedliche Fotos zu sehen. Die Motive der Aufnahmen reichen von Architektur- und Landschaftsaufnahmen, über Kinderfotos bis hin zu den Seglern und Impressionen der Hanse Sail, die in so einem Rahmen selbstverständlich nicht fehlen dürfen.
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Schon seit der ersten Hanse Sail 1991 ist Angret Ede jedes Jahr auf der Veranstaltung im Einsatz. Was als ABM-Stelle anfing, ist nun komplett ins Ehrenamt übergegangen. Zusammen mit Ulrich Hellmuth organisiert sie die „Gastlichen Mecklenburger“ – Gastronomieeinrichtungen, die für die Teilnehmer ein Gratisessen anbieten. In der Ausstellung zeigt sie Seidenmalerei. „Auch in unserem Malzirkel in der Volkssolidarität Dierkow bin ich eigentlich so ein bisschen eine Außenseiterin“, sagt sie. Als sie 1994, damals noch in der „Bunten Bude“, die Seidenmalerei das erste Mal anbot, gab es eine riesige Resonanz, ganze Schulklassen wollten die Technik ausprobieren. Durch einen besonderen Kniff wirken die beeindruckenden Aquarelle auf der der Seide teilweise dreidimensional.
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Auch Regina Roth zeigt Malerei in der „Kleinen Galerie“. Vor einem Jahr hat sie schon einmal dort ausgestellt und so war es für sie selbstverständlich, auch dieses Mal wieder zwei Bilder beizusteuern. Die Malerin hat sich dabei von der Zeit inspirieren lassen. „Ich habe einmal ein herbstliches Motiv gewählt und etwas, das in die Vorweihnacht passt“, erzählt sie. Die großflächige Acrylmalerei schafft einen sehr schönen Kontrast zu den anderen Werken auf dem Flur.
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Anke Dartsch musste für die Auswahl der Ausstellungsstücke erst einmal ihren umfangreichen Bilderschatz durchschauen. Aus 4000 bis 5000 Bildern wählte die Hobbyfotografin acht besondere Augenblicke aus. „Mir ist es wichtig, dass meine Fotos ehrlich sich. So ist nichts bearbeitet, auch wenn mal etwas ein wenig schief ist“, beschreibt sie den Auswahlprozess. Heraus kam eine Auswahl an Gebäuden mit ganz unterschiedlichen Strukturen, die alle während Urlaubsreisen entstanden. „Mein Mann war teilweise schon genervt, daher sind viele Fotos Momentaufnahmen, weil gar nicht die Zeit blieb, das Motiv lange auszuwählen“, gesteht Anke Dartsch.
Noch bis zum 20. Januar sind die Augenblicke in der Galerie zu finden. Diese liegt am Warnowufer, im selben Haus, indem sich auch das Theater im Stadthafen befindet. Der Eintritt ist frei und es ist geplant, von nun an jährlich als Jahresabschluss eine Ausstellung von Augenblicken zu organisieren.