Weihnachtstauchen 2011 in Warnemünde

37. Weihnachtstauchen im Alten Strom mit Wasser von allen Seiten

10. Dezember 2011, von
Auf der Bahnhofsbrücke wird der Weihnachtsbaum versenkt
Auf der Bahnhofsbrücke wird der Weihnachtsbaum versenkt

Morgen ist schon der dritte Advent. Höchste Zeit also, weihnachtliche Traditionen umzusetzen. Die Fenster werden geschmückt, der Baum gekauft und natürlich steigt man in den Alten Strom in Warnemünde, um nach einem Tannenbaum zu tauchen. Ich gebe zu, Letzteres ist sicher für die wenigsten typisch weihnachtlich. Für die Mitglieder und Freunde des Tauchsportclubs Warnemünde (TSCW) ist dies aber seit 37 Jahren ein fester Termin im Dezember.

Denn einmal im Jahr findet das Weihnachtstauchen in Warnemünde statt. Clubmitglieder und Hobbytaucher begeben sich dann paarweise im Neoprenanzug in den Alten Strom auf Höhe des Vereinsgebäudes des TSCW und kämpfen sich durch das trübe Wasser. Nach 300 Metern erreichen sie die Bahnhofsbrücke, wo vor Veranstaltungsbeginn ein leuchtender Tannenbaum versenkt wurde. Diesen gilt es zu umrunden, und dann den Rückweg anzutreten.

Weihnachtstaucher im Alten Strom
Weihnachtstaucher im Alten Strom

Dabei steht der Spaß ganz klar im Mittelpunkt. Es wird keine Zeit gemessen und nicht darauf geachtet, ob die Paare die ganze Zeit über unter Wasser waren. Jedoch ganz ohne Wettbewerb läuft auch das Weihnachtstauchen nicht ab. Jeder Teilnehmer hat nämlich eine Boje dabei, damit die Zuschauer immer sehen können, wo die Taucher gerade sind. Und die am schönsten gestalteten Bojen werden von einer Jury ausgewählt und mit Preisen belohnt. Außerdem darf sich jeder Teilnehmer über einen Karpfen freuen.

Mit dem diesjährigen Tauchgang fand auch das 50. Clubjubiläum des TSCW ein gelungenes Ende. Insgesamt stiegen 75 Sportler ins Wasser, davon 20 aus dem Verein. Die anderen Teilnehmer waren aus ganz Deutschland und sogar aus der Schweiz angereist. Pünktlich zum Weihnachtstauchen gab es auch den ersten Schnee, gemischt mit Regen, sodass auch die Nichttaucher etwas vom Wasser abbekamen. Mit Außentemperaturen von nur rund zwei Grad war es im Alten Strom mit sechs Grad sogar schon fast gemütlich.

Olaf Fahlpahl
Olaf Fahlpahl

Als erster Taucher machte sich in diesem Jahr Vereinsvorsitzender Olaf Fahlpahl auf den Weg. Ganz stilecht im roten Neoprenanzug und mit Weihnachtsmannmütze bestieg er den Alten Strom und tauchte nach etwa 40 Minuten wieder auf, um den Neoprenanzug gegen den roten Weihnachtsmannmantel zu tauschen. „Es sind heute richtig Topbedingungen. Man kann ungefähr drei Meter weit sehen, was hier schon richtig gut ist“, berichtete er. Es sei aber ganz normal, dass die Sicht mit jedem Teilnehmer immer schlechter wird. „Es ist dann schwierig, sich zu orientieren. Man sieht keinen Grund und keine Wasseroberfläche. Daher muss man sich auf den Kompass verlassen, der durch das viele verbaute Eisen auch nicht immer zuverlässig arbeitet.“

Rentierboje
Rentierboje

Nicht nur, dass nur wenige Frauen den Sprung in die Fluten wagten, auch die Jugend macht dem Verein sorgen. „Unsere Jugendlichen sind leider so um die 40 Jahre alt. Sie schnuppern zwar schon in der Schule mal rein, dann fehlt ihnen aber das Geld oder sie gehen ihren Lebenslauf weiter. Erst mit ungefähr 35 Jahren kommen sie wieder, dann bleiben sie aber auch“, resümiert der Vereinsvorsitzende.

Michael Losch und Stephan Broszis
Michael Losch und Stephan Broszis

Extra aus Güstrow angereist waren Stephan Broszis und Michael Losch. Dort konnten sie auch am ersten Advent schon ins kühle Nass eintauchten. In dem dortigen Aquatunnel gibt es dann nämlich traditionell die tauchenden Weihnachtsmänner zu sehen, ganz zur Freude der Zuschauer.

Und auch in Warnemünde herrschte gute Stimmung und nach einiger Zeit kam sogar die Sonne raus. Eine schöne Tradition und eine wirklich feuchtfröhliche Veranstaltung, die sicher im nächsten Jahr wiederholt wird.

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