10. Winterserenade 2012 in der Östlichen Altstadt
Klassische Musik und Theater in Galerien und Cafés rund um die Nikolaikirche
15. Januar 2012, von Stefanie
Geigen und Gitarrenklänge ertönten gestern aus kleinen Cafés und Galerien in der Östlichen Altstadt. Zu Beginn des neuen Jahres lud die 10. Winterserenade rund um die Nikolaikirche zu einem Abend voller klassischer Musik. Etwa 600 Besucher, so der Veranstalter Dr. Robert Uhde von der Agentur Sphinx ET, erwarben die kleinen bunten Perlen. Als Eintrittskarten öffneten sie ihnen die Türen zu elf verschiedenen Veranstaltungsorten. Eine Senior-Clubnacht sozusagen, denn auch viele ältere Zuhörer waren neugierig auf die Musikanten.
In guter Gesellschaft, aber nicht zu gedrängt, genossen sie zu jeder vollen Stunde das Programm der musikalischen Solisten und Duos. In der Hochschule für Musik und Theater (HMT) füllte das Tanzprojekt von Romy Hochbaum wieder den Katharinensaal. Bläser präsentierten im Kammermusiksaal Werke aus verschiedenen Jahrhunderten. Und auch andernorts waren es wieder vor allem Studenten und Absolventen der HMT, die die winterliche Abendmusik gestalteten.
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Eine von ihnen war Darya Ashmankevich, eine von „drei Geigensternchen der HMT und meine Favoritin“ wie mir ein junger Student der Fachhochschule Stralsund verrät. Doch bevor er ins Kuhtor ging, wo die Geigerin unter anderem das sehr anspruchsvolle 20. Caprice von Paganini spielte und mit der „Melodie“ aus Christoph Willibald Glucks „Orpheus und Eurydike“ die Zuhörer verzauberte, lauschte er den barocken Sonaten des Duos Adam Solta und Ernesto Martinez im Haus Böll. Die beiden Musiker gehören mittlerweile schon zu den alten Hasen bei der Winterserenade, genauso wie Dorle Fassmann und Suleika Bauer, Katharina Weyer und Gregor Siegmund, die beiden Schwestern Sornitza und Petia Patchinova oder Peter Müller.
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Der Tenor sang seine Opernarien und Lieder, die er selbst mit der Gitarre begleitete, in diesem Jahr in dem alten Gemäuer der Gewölbegalerie und zum später auch in der Nikolaikirche. Hier fand nämlich die 10. Winterserenade ihren Abschluss. Die letzten Töne schickten jedoch Ulrike Kunzmann und Sabine Tkaczick mit der Orgel und der Flöte in die Nacht. Anders als die anderen Musiker, die ihr Programm zu jeder vollen Stunde wiederholten, hatten sie zuvor in der Likörfabrik jedes Stück nur einmal gespielt.
Und wenn die Welt bis dahin nicht untergegangen ist, so Robert Uhde, so wird es im nächsten Jahr die elfte Auflage der Winterserenade geben.