Gedenken an NSU-Opfer - Landfriedensbruch

Wollten vermummte Personen aus der rechten Szene die Gedenkveranstaltung für Mehmet Turgut, Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU, stören?

25. Februar 2012
Kundgebung zum Gedenken an das NSU-Opfer Mehmet Turgut - Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch in rechter Szene
Kundgebung zum Gedenken an das NSU-Opfer Mehmet Turgut - Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch in rechter Szene

Etwa 100 Personen folgten am Sonnabendmittag (25.02.2012) in Rostock Toitenwinkel dem Aufruf der Partei „Die Linke“, um friedlich dem 2004 ermordeten Mehmet Turgut zu gedenken.

Gegen 13:00 Uhr bemerkten zivile Beamte der Polizei etwa 400 m vom Kundgebungsort entfernt eine Gruppe von ca. 20-30 Personen, die schwarz gekleidet, vermummt und teilweise mit Schlagwerkzeugen bewaffnet waren. Die Beamten wollten die Personen ansprechen und gaben sich als Polizisten zu erkennen. Daraufhin wurde aus der Gruppe heraus eine Eisenstange in Richtung der Polizeibeamten geschleudert. Ein Beamter wurde dabei am Knie verletzt und musste ärztlich versorgt werden. Die Tatverdächtigen flüchteten in unbekannte Richtung. Auf Grund des örtlichen und zeitlichen Zusammenhangs geht die Polizei davon aus, dass diese Personen die Gedenkveranstaltung stören wollten. Durch das schnelle Einschreiten der Polizeibeamten konnte ein direktes Zusammentreffen mit den Teilnehmern der Kundgebung verhindert werden.

Im Rahmen eigeleiteter Fahndungsmaßnamen der Polizei, wurden neun Personen festgestellt, die Sturmhauben und Schlauchschals zur Vermummung bei sich trugen und der rechten Szene zuzuordnen sind. Die Polizei prüft nun, ob diese Personen an der Tat beteiligt waren.

Die Gedenkveranstaltung endete friedlich gegen 13:30 Uhr.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs aufgenommen.

Quelle: Polizeipräsidium Rostock

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