Ausländerfeindlicher Übergriff in Rostock-Dierkow

Mit rechtsextremen Sprüchen wurden eine Mutter und ihre sechsjährige Tochter beleidigt und bedroht, anschließend wurde ein zu Hilfe eilender Mann geschlagen

11. März 2012
Ausländerfeindlicher Übergriff in Rostock-Dierkow
Ausländerfeindlicher Übergriff in Rostock-Dierkow

Am Abend des 10.03.2012 kam es zu einem ausländerfeindlichen Übergriff auf eine 41-jährige Togolesin und ihre sechs Jahre alte Tochter. Die zwei verließen gerade einen Supermarkt in Rostock-Dierkow, als sie auf zwei 25 und 27 Jahre alte Männer stießen. Diese beleidigten die beiden Geschädigten zunächst wegen ihrer Hautfarbe und Abstammung.

Anschließend bedrohten die beiden Tatverdächtigen die Frau und ihr Kind verbal mit den Worten: „auch hier gibt es den Ku-Klux-Klan und wenn es Hitler noch gäbe, dann wärt ihr nicht mehr hier“. Während der Tathandlungen zeigten beide tatverdächtige Männer den sogenannten „Hitlergruß“. Ein 35-jähriger Mazedonier, welcher in Rostock lebt, beobachtete die Situation und wollte den beiden Geschädigten zur Hilfe eilen. Daraufhin schlugen die alkoholisierten Männer gemeinschaftlich auf diesen ein und verletzten ihn dabei am Kopf sowie an einer Hand.

Während der polizeilichen Maßnahmen am Tatort schlug der 27-jährige Täter in Richtung eines Polizeibeamten. Dieser Tatverdächtige führte einen Schlagring bei sich. Durchgeführte Atemalkoholtests ergaben bei den beiden Männern Werte von knapp 2 Promille.

Die beiden Tatverdächtigen wurden vorläufig festgenommen. Entsprechende Strafanzeigen wurde gefertigt. Die Tatverdächtigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen eingeleitet.

Quelle: Polizeipräsidium Rostock

Aktualisierung, 13.03.2012:
Gegen den 25-jährigen Tatverdächtigen hat das Amtsgericht Rostock auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Dienstagnachmittag Haftbefehl erlassen. Als Grund für die Untersuchungshaft wurde Wiederholungsgefahr genannt. Laut Staatsanwaltschaft Rostock ist der einschlägig vorbestrafte Beschuldigte seit dem Vorfall unbekannten Aufenthalts, nach ihm werde derzeit gefahndet.

Aktualisierung, 16.03.2012:
Nach dem gegen einen der beiden Tatverdächtigen durch das Amtsgericht Rostock ein Haftbefehl erlassen wurde, meldete sich der 25-jährige Rostocker am heutigen Tag freiwillig bei der Polizei. Er wurde dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich jetzt in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Waldeck.

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