Sushi-Restaurant Quyet Thang Lo in Rostock
Japanisch essen am Doberaner Platz
17. Oktober 2009, von Emily
Zugegeben, ich hatte ja mal gesagt, ich mag keinen Fisch. Mag ich eigentlich auch nicht. Also in gekochter Form. Als Weltstadtbürgerin aus Berlin komme ich natürlich um Sushi nicht herum. Mit den Jahren lernte ich das Zeug ganz schön zu schätzen und nachdem ich mich für eine Ewigkeit nur aus Gründen der cosmopoliten Coolness dazu gezwungen hatte, es gemächlich herunterzuwürgen, zählt es mittlerweile zu meinen erklärten Lieblingsspeisen.
Okay, nein. Eigentlich will ich ja nur nicht zugeben, dass mich Klein-Rostock nach zwei Monaten doch noch zu exzessiven Fischgenüssen bekehrt hat. Ja, Chef.-

Doch genug der Vorrede. Gestern war es endlich soweit – nach Wochen des sehnsuchtsvollen Vorbeischlenderns am Sushi-Restaurant in der Doberaner Straße 15 (ja, ich habe mir nach all den Abenden mit knurrendem Magen die Hausnummer natürlich längst gemerkt) konnte ich die hell erleuchteten Fenster endlich mal von innen sehen. Ich setzte mich an einen Tisch am Fenster. Ich hatte gerade genug Zeit, um zu bemerken, dass der beeindruckende Heizkörper eiskalt war wie meine Hände (ich bin gegen den Winter!), da kam auch schon eine emsige Kellnerin herbeigeeilt und begrüßte mich mit einem immerhin herzerwärmenden Lächeln.
Ich bestellte flugs die halbe Karte (hach, endlich) und lehnte mich bibbernd zurück. Nach ungefähr 15 Minuten kam dann auch eine stattliche Sushi-Platte. Natürlich gehe ich in solch fragwürdige Restaurants nicht nur zugunsten meines leiblichen Wohls – sondern auch in journalistischer Geheimmission. Todesmutig habe ich für euch, liebe Leser, so einige Gefahren auf mich genommen. Zum Beispiel das Risiko einer Salmonellenvergiftung, die sich in mit Fischrogen ummantelten Inside-Out-Maki-Rollen ja quasi vertausendfacht (in jedem Ei zig potentielle Salmonellen).
Perfekt getarnt mit der winzigen Spiegelreflexkamera, gelang es mir, einige unauffällige Aufnahmen der abenteuerlichen Speisen zu machen. Seht selbst – und probiert. Bis jetzt lebe ich noch, das ist ein gutes Zeichen. Und lecker war’s auch. Für ca. 15-20 Euro kann man hier eine ganze Menge von dem Zeug essen. Als Rostocker eigentlich ein Muss, immerhin besteht’s vor allem aus Fisch. Also: mal was riskieren – und guten Appetit!