EBC Rostock Seawolves besiegen ALBA Berlin II mit 72:68
Vor 600 Zuschauern konnten sich die Basketballer des EBC Rostock gestern in einem dramatischen Spiel gegen ALBA Berlin II durchsetzen
8. Dezember 2012
Am vergangenen Freitagabend, 07.12.2012, strömten bei eiskaltem Winterwetter knapp 600 Rostocker Basketballfans in die Ospa-Arena und sahen, wie ihre EBC Rostock Seawolves einen dramatischen 72:68-Erfolg gegen ALBA Berlin II einfuhren. Vier Sekunden vor Schluss erzielte Sven Hellmann (21 Punkte) die entscheidenden Punkte per Korbleger. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge war dieser Sieg aus Seawolves-Sicht enorm wichtig, um den Platz im Mittelfeld der Tabelle zu festigen. Bester Korbjäger der Rostocker war Jens Hakanowitz mit 22 Punkten. Bei den Berlinern erzielte Sebastian Fülle 24 Zähler. Die Hanseaten stehen jetzt auf dem 4. Tabellenplatz, jedoch stehen an diesem Spielwochenende noch fünf weitere Partien an. Den 7. Rang haben sie sich aber in jedem Fall gesichert.
Bei den Seawolves standen zu Spielbeginn Eric Bill, Sven Hellmann, Kwame Morgan, Christian Strenge und Jens Hakanowitz auf dem Parkett, um der Anfangsformation der Gäste Paroli zu bieten. ALBA Berlin schickte mit Sebastian Fülle, Joey Ney, Steven Monse, David Herwig und Can-Jonathan Kleiner gleich fünf Doppellizenzspieler ins Rennen, also Spieler, die auch beim Bundesligateam im Kader stehen. Rostock ließ sich davon wenig beeindrucken. Sven Hellmann zog nach zehn Sekunden mit voller Kraft zum Korb und ließ die knapp 600 Zuschauer in der Ospa-Arena erstmals jubeln. Die Berliner verfehlten ihre Würfe, Rostock suchte verstärkt den Weg zum Korb. In der fünften Minute lagen die Gastgeber mit 11:4 vorn. Jens Hakanowitz war bei den Seawolves nicht zu stoppen und punktete mal trotz Foul, später mit beidhändigem Dunking oder nach bemerkenswerten Körpertäuschungen. Nach dem ersten Viertel hatte der Däne bereits elf Zähler auf seinem Konto. Rostock stand in seiner Zonenverteidigung felsenfest und erzwang zahlreiche ALBA-Würfe aus der Distanz, weil ein Durchkommen zum Korb nicht möglich war. Außerdem gelang es den Albatrossen zwei Mal nicht, innerhalb der 24 Sekunden Angriffszeit einen Wurf loszuwerden. 21:13 lautete der Spielstand nach zehn Minuten, als Hellmann in der letzten Sekunde einen Korbleger verwandelte.
Zur Halbzeit lagen die Hausherren nach einem zwischenzeitlichen 10:0-Lauf mit 36:26 in Führung. Gäste-Guard Joey Ney tankte sich in den Schlusssekunden des zweiten Durchgangs zum Korb und stellte dadurch den Zehn-Punkte-Rückstand her.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hauptstädter besser aus der Kabine. Ein 7:0-Lauf brachte die Gäste wieder in Schlagdistanz; aus dem 36:26 zur Pause wurde in weniger als zwei Minuten nach Wiederbeginn ein 36:33. Berlin zeigte sich fortan auf Augenhöhe, suchte häufiger den Weg zum Korb und verwandelte auch seine Dreipunktewürfe. Die Seawolves konnten den knappen Vorsprung bis zur 29. Minute halten. Dann trat David Herwig an die Freiwurflinie und brachte ALBA erstmals an diesem Abend in Führung (46:48). Hakanowitz war es, der kurz vor dem Ende des dritten Durchgangs den 48:48-Ausgleich einnetzte.
Der Schlussabschnitt startete mit vier ALBA-Zählern in Folge. Die Seawolves bissen in Form von Moritz Westkämper zurück. Der Rostocker Bankspieler traf zwei Dreipunktewürfe in Folge und hielt sein Team damit im Rennen, wenngleich ALBA nun die Zügel über das Spielgeschehen in den Händen hielt. Anders als in den ersten drei Abschnitten waren es nun die Gäste, die die Partie und das Tempo kontrollierten. Rostock hielt mit Einzelaktionen dagegen. 16 der letzten 18 Seawolves-Punkte gingen auf das Konto des Trios Hakanowitz (4), Morgan (4) und Hellmann (8).
Im gesamten Schlussviertel deutete sich ein spannungsgeladenes Finale an. Die Führung wechselte in den letzten fünf Minuten sechs Mal. In der Schlussphase legte ALBA den Ball immer wieder in die Hände von Ney, der konsequent den Weg Richtung Brett suchte und zweimal nur durch ein Foul zu stoppen war. Seine sechs sowie acht Zähler von Fülle im letzten Durchgang hielten Berlin auf Kurs. Rostock sollte aber die letzten fünf Punkte beim letzten Seawolves-Heimspiel des Kalenderjahres 2012 erzielen: In der Schlussminute holte Strenge mit einem Sprungwurf vom Zonenrand die Rostocker Führung zurück, Hakanowitz traf wenig später einen Freiwurf und nach einem verlorenen ALBA-Ball, den Morgan sicherte und auf den ins Vorfeld sprintenden Hellmann passte, fiel die Entscheidung per Korbleger vier Sekunden vor Schluss.
Bei ALBA Berlin II punkteten vier Spieler zweistellig. Sebastian Fülle (24 Punkte) und Joey Ney (16) waren die besten Angreifer der Gäste. Bei den EBC Rostock Seawolves erzielte Jens Hakanowitz 22 Punkte, acht Rebounds und drei Steals. Sven Hellmann beendete das Spiel mit 21 Punkten und vier Korbvorlagen. Kwame Morgan kam auf 13 Punkte, sieben Rebounds und drei Steals. Beide Teams nahmen jeweils 63 Würfe aus dem Feld. Während die Hausherren 48 Punkte in der Zone erzielten, warf ALBA II insgesamt 28 Mal von jenseits der Dreipunktelinie auf den Korb und traf sieben Mal.
Das nächste Heimspiel der EBC Rostock Seawolves findet am 12. Januar 2013 gegen die Bodfeld Baskets Oberharz statt. Im Hinspiel Anfang Oktober kassierten die Rostocker eine knappe 89:86-Niederlage. Der Beutezug 2013 startet mit großen Hunger auf eine Revanche.
Viertelstände:
21:13, 15:13, 12:22, 24:20
Für die EBC Rostock Seawolves spielten:
Eric Bill (2), Jörn Boghöfer (2), Jens Hakanowitz (22, 8 Rebounds), Sven Hellmann (21), Norman Holl (-), Eric Lehmann (-), Kwame Morgan (13), Arne Ritter (-), Hans Christian Strenge (8), Moritz Westkämper (6)
Quelle: EBC Rostock Seawolves, Foto: Christian Hering