Bürgerforum zur Gestaltung der Nordseite des Neuen Markts
Bürgerforum lädt am 25. Februar 2013 anlässlich des Beginns des städtebaulichen Ideenwettbewerbs für die Nordseite des Neuen Markts zur Beteiligung ein
13. Februar 2013, von Stefanie
„Wie kann man besser zeigen, dass sich eine Stadt dynamisch entwickelt, als mit Baukränen?“, freut sich Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling schon darauf, dass es zum 800. Geburtstag der Hansestadt voraussichtlich eine riesige Baugrube an der Nordseite des Neuen Marktes geben wird. Vermutlich wird es dann auch gleich noch einen archäologischen Blick in die Vergangenheit der Stadtgeschichte geben. „Wäre das nicht toll?“
Bereits 2006 hatte die Bürgerschaft beschlossen, einen baulichen Abschluss des Neuen Marktes an dessen Nordkante wiederherzustellen. Mit der ursprünglich geplanten Fertigstellung der Gebäude wird es zum runden Stadtjubiläum jedoch nicht klappen. Ziel sei es aber, 2018 wenigsten einen Grundstein zu legen, kündigt das Stadtoberhaupt an.
Nach einiger Verzögerung sind die Vorbereitungen für einen EU-weiten städtebaulichen Ideenwettbewerb nun abgeschlossen. Der zu gestaltende Bereich umfasst nicht nur die Nordkante des Neuen Marktes, sondern schließt auch Flächen hinter dem Rathaus, An der Hege, in der Kleinen Wasserstraße sowie der Krämerstraße mit ein.
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Ähnlich wie zur Bebauung der Warnemünder Mittelmole wird der Wettbewerb in zwei Phasen verlaufen, erklärt Ralph Müller vom Amt für Stadtplanung und Stadtentwicklung.
In der ersten Phase geht es um grundsätzliche Vorschläge für die Einordnung der Gebäude und die gewünschten Nutzungen. Einzelhandelsflächen, Wohnungsbau, Tiefgaragen und eine Erweiterung des Rathauses sind hier vorgesehen. Aber nicht nur kommerzielle, sondern auch kulturelle, soziale oder wirtschaftspolitische Nutzungen seien vorstellbar. So wurde in den letzten Jahren die Idee für ein „Haus des Buches“ entwickelt, in dem die Vicke Schorler Rolle ausgestellt wird oder Literatureinrichtungen zusammen unter ein Dach ziehen können. Auch für Konsulate oder Rostock Business sei hier ein geeigneter Ort, erklärt der Oberbürgermeister.
Aus den Wettbewerbseinsendungen wählt eine Jury schließlich 15 Beiträge aus, die dann in einer zweiten Phase intensiver bearbeitet werden.
Doch bevor die erste Phase startet, sind interessierte Bürger aufgefordert, ihre Anregungen, Ideen und Bedenken in einem Forum zu äußern, lädt Christian Lehmhaus vom Berliner Planungsbüro zum 25. Februar ins Rathaus ein. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen des Forums sollen dann an die Wettbewerbsteilnehmer zur Berücksichtigung weitergereicht werden.
Unumstritten ist das Projekt nicht, doch dass die Nordseite des Neuen Marktes bebaut wird, steht außer Frage, entgegnet Roland Methling Wünschen, den Platz an dieser Stelle offen zu lassen. Mit dem Bürgerschaftsbeschluss gebe es ein klares politisches Bekenntnis für eine Bebauung. Und auch die Verwaltung bekräftigt: „Für uns ist das städtebaulich eine Stelle, natürlich insbesondere auch aus der Historie begründet, die bebaut werden soll.“
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Als architektonische Herausforderung bezeichnen die Planer das Bauvorhaben, nicht zuletzt wegen der besonders exponierten Postkartenlage neben dem Ensemble alter Giebelhäuser, dem Rathaus und der ehrwürdigen Marienkirche, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Nordseite des Neuen Marktes steht. In anschließenden Realisierungswettbewerben soll die Architektur der jeweiligen Baukörper definiert werden, um ein Höchstmaß an Bauqualität zu gewährleisten, kündigt Ralph Müller an. Auch der Gestaltungsbeirat soll daran beteiligt werden.
Ende dieses Jahres sollen aber zunächst die ersten Ergebnisse des Ideenwettbewerbs vorliegen, die dann wiederum in einem Bürgerforum vorgestellt werden sollen.
1. Bürgerforum zum städtebaulichen Ideenwettbewerb Nordseite Neuer Markt
- Mo 25. Februar 2013, 19:00 Uhr, Rathaushalle