Hansa Rostock gewinnt gegen den Halleschen FC mit 2:1
Durch frühe Treffer von Radjabali-Fardi und Pekovic gelingt Hansa gegen Halle die Trendwende – Verein und Trainer können durchatmen
27. Oktober 2013, von Marc
Hansa trifft wieder! Nach über 400 Minuten Torflaute (Halil Savran gegen Borussia Dortmund II) bringen zwei frühe Treffer von Shervin Radjabali-Fardi und Milorad Pekovic die Hansa-Kogge wieder auf Kurs. 40 Minuten in Unterzahl lassen sich die Rostocker selbst durch einen Elfmeter der Gäste den ersten Dreier nach sechs sieglosen Spieltagen nicht mehr nehmen und besiegen den Halleschen FC mit 2:1 (2:0). Mit 18 Punkten steht Hansa Rostock nach dem 14. Spieltag auf dem 14. Tabellenplatz und hat sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
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11.000 Zuschauer, darunter gut 1.000 Halle-Fans, sehen in der Rostocker DKB-Arena eine im Vergleich zum Stuttgart-Spiel auf drei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Steven Ruprecht ersetzt in der Innenverteidigung den verletzten Sebastian Pelzer, im Sturm vertraut Hansa-Trainer Andreas Bergman auf Nikolaos Ioannidis für Mustafa Kucukovic und es gibt nach zwei Monaten Verletzungspause ein Wiedersehen mit Mittelfeldregisseur Milorad Pekovic.
Von Verunsicherung ist bei den Hausherren nicht viel zu spüren. Hansa Rostock bestimmt von Beginn an das Geschehen auf dem Geläuf und kann sich schnell die ersten Chancen erarbeiten. Der erste Freistoß, von Shervin Radjabali-Fardi aus spitzem Winkel ausgeführt, prallt jedoch vom Innenpfosten ab und landet in den Armen von HFC-Schlussmann Pierre Kleinheider (11. Minute).
Nur eine Zeigerumdrehung später zappelt die Kugel dann aber im Netz der Gäste. Leonhard Haas tritt einen Eckball von rechts in Richtung langer Pfosten, wo Fardi einläuft und das Leder aus zehn Metern zur 1:0-Führung einköpft. Timo Furuholm fälscht den Ball dabei unhaltbar für seinen Keeper ab.
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Nur drei Minuten später jubeln die Hansa-Fans erneut. Einen Haas-Freistoß aus halblinker Position köpft Steven Ruprecht aufs Gästetor. HFC-Schlussmann Kleinheider muss den Ball abprallen lassen und Milorad Pekovic staubt aus spitzem Winkel zum 2:0 ab.
Hansa verwaltet die Führung und lässt hinten nur wenig zu. Gefährlich wird es in der 23. Minute, als ein Flachschuss von Furuholm aus 18 Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbeistreicht. Glück für die Rostocker, dass die Pfeife des Unparteiischen stumm bleibt und es keinen Elfmeter gibt, als Noёl Alexandre Mendy im Rostocker Strafraum Sören Bertram zu Fall bringt.
Nachdem Savran an Kleinheider scheitert (41. Minute) und ein Volleyschuss von Daniel Ziebig in der zweiten Etage landet (42. Minute) verabschieden sich die Mannschaften mit dem Stand von 2:0 zum Pausentee.
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Die zweite Hälfte beginnen einige unbelehrbare HFC-Anhänger mit Feuerwerk im Gästeblock. Auf dem Rasen haben die Hallenser derweil die erste Chance, als Brinkies einen direkt getretenen Freistoß von Toni Lindenhahn parieren muss (48. Minute). Nach einem überflüssigen Foul an Bertram sieht der im ersten Durchgang bereits verwarnte Pekovic in der 53. Minute Gelb-Rot. Andreas Bergmann nimmt einen taktischen Wechsel vor und bringt Mittelfeldmann Tommy Grupe für Nikolaos Ioannidis ins Spiel.
Trotz Überzahl gelingt es dem Halleschen FC nicht, sich zwingend in Szene zu setzen. Erst als es nach einem Foul von Brinkies an Andy Gogia Elfmeter für die Gäste gibt, gelingt Bertram der Anschlusstreffer ins rechte untere Eck (70. Minute). In der Schlussphase macht der HFC zunehmend Druck, schafft den Ausgleich jedoch nicht mehr, sodass Fans, Mannschaft und Trainer aufatmen können – der erste Hansa-Sieg nach fast zwei Monaten ist perfekt.
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„Ich freue mich natürlich erstmal für meine Mannschaft, dass sie sich belohnt hat“, zeigte sich Hansa-Trainer Andreas Bergman, dessen Job mit diesem Sieg wieder ein Stück sicherer sein dürfte, nach dem Spiel erleichtert. Auch, wenn „das ganze Spiel Spiegelbild unserer Situation“ war, so Bergmann mit Blick auf die Gelb-Rote Karte und den Elfmeter. Weiter geht es für die Hansa-Kogge bereits am Freitag. Dann muss das Bergmann-Team zum Flutlichtspiel beim SC Preußen Münster (15 Punkte, 17. Tabellenplatz) antreten.
Tore:
1:0 Shervin Radjabali-Fardi (12. Minute)
2:0 Milorad Pekovic (15. Minute)
2:1 Sören Bertram (70. Minute, FE)
Besondere Vorkommnisse:
53. Minute: Gelb-Rote Karte für Milorad Pekovic wegen wiederholten Foulspiels
Aufstellung, FC Hansa Rostock:
Johannes Brinkies (Torwart)
Noёl Alexandre Mendy, Denis-Danso Weidlich, Steven Ruprecht, Shervin Radjabali-Fardi
Leonhard Haas, Milorad Pekovic (Gelb-Rot, 53. Minute)
Julian Jakobs, David Blacha (Manfred Starke, ab 72. Minute)
Nikolaos Ioannidis (Tommy Grupe, ab 55. Minute), Halil Savran (Mustafa Kucukovic, ab 85. Minute)
Fotos: Joachim Kloock