Die Yachthafenresidenz Hohe Düne in Warnemünde
Ein Tag Wellness in der Yachthafenresidenz Hohe Düne
13. November 2009, von StellaIst man schon mal an der Ostsee, nächtigt man natürlich ganz romantisch am Strand. Theoretisch zumindest. Und vielleicht auch nicht unbedingt bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Kurzum, ein Zimmer musste her! Saskia war vor kurzem im Pentahotel Rostock und davon ziemlich angetan. Sicher, sehr schön und zentral im Stadtzentrum, aber ich stehe ja mehr auf Sonne, Strand und Meer.
Der Wetterbericht versprach anhaltenden Regen – so viel zum Thema Sonne. Da ich zudem nicht gerade zu den passionierten Eisbadern gehöre, wären Sauna und Pool natürlich auch nicht schlecht. Das 5-Sterne-Hotel „Yachthafenresidenz Hohe Düne“ bot sich irgendwie an. Perfekte Lage am Ostseestrand von Warnemünde, ein laut Beschreibung großzügiger Wellnessbereich und – das Beste von allem – ein Liegeplatz für meine Yacht.
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Der schnellste und stilvollste Weg für die Anreise führt dann auch ganz klar übers Wasser – mit der eigenen Yacht, versteht sich.
Meine 38-Meter-Yacht hieß „Warnemünde“ und ist eine kleine Fähre, die im Linienverkehr zwischen Warnemünde und Hohe Düne pendelt. Nun ja. Bewerbungen junger, intelligenter, gut aussehender Yachtbesitzer werden an dieser Stelle gern entgegengenommen.
Zum kleinen Preis kann man auch sein Auto mitnehmen. Die direkte Anfahrt übers Festland ist von der anderen Seite der Warnow aus ebenfalls möglich. Das Hotel bietet ausreichend Parkplätze und eine große Tiefgarage.

Während der kurzen Überfahrt auf dem kleinen Fährschiff bietet sich mir ein erster toller Ausblick auf die majestätischen Residenzgebäude des Hotels. Ich nutze die Gelegenheit, um einige Fotos vom Wasser aus zu machen. Im Sommer besteht die Möglichkeit, die hauseigene Barkasse zu nutzen – derzeit ist sie leider im Winterlager.
Nach windiger Überfahrt beim Hotelhaupteingang angelangt, begrüßt mich ein freundlicher Concierge in stilvoller Uniform. Ebendieser trägt nach der Anmeldung meine nicht allzu leichte Tasche (ja, ich bin ein Mädchen) in mein ca. 4 Minuten entferntes Zimmer in einer der drei Residenzen. Dort angelangt erkundige ich mich nach Internet für meinen Laptop und werde freundlich darüber aufgeklärt, dass dies leider nur mit Kabel aber natürlich kostenfrei möglich sei. Mit meinen durchschnittlichen Netzwerkkenntnissen kann ich jedoch selbst mit Kabel keine Verbindung herstellen.
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Es ist auffällig, dass es im ganzen Hotel keinen einheitlichen Stil gibt. Seemännische Verzierungen wie Fischernetze, Rettungsringe und Miniaturboote wirken aufgrund der goldgelben Farbgestaltung eher mediterran.
Die luxuriöse Ausstattung meines recht kleinen Doppelzimmers beinhaltet Safe, Ventilator, eine kleine Minibar mit etwas überteuerten Erdnüssen und Getränken, einen Flachbildschirm mit kostenlosem Pay-TV und eine Urlaubsbibliothek. Sogar einen großen Balkon gibt es, von dem aus man entweder auf das Meer oder den Hotelpark sieht. Besonderes Highlight für alle weiblichen Gäste: ein begehbarer Kleiderschrank.
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Das Badezimmer wirkt durch seine vergoldeten Armaturen und Marmorplatten sehr nobel. Kleine Bodylotions und liebevoll zusammengelegte Waschlappen und Handtücher sowie eine Box mit Wattestäbchen und -pads lassen keine Wünsche offen.
Auf dem riesigen, einladenden Bett liegen zwei Bademäntel bereit. Zufrieden beschließe ich, den Abend gut zu nutzen und mache mich auf den Weg in den Wellness-Spa-Bereich, der sich im Hauptgebäude bei der Rezeption befindet. Leider ist das Gelände recht weitläufig und ich muss wieder ein bisschen wandern.
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Beim Spa angekommen werde ich sehr höflich begrüßt und kurz über das Erholungsangebot informiert. Ein Fitnessbereich, ein Schwimmbad und der Saunabereich können kostenfrei genutzt werden. Massagen, Beautybehandlungen sowie Yoga- und Pilateskurse müssen im Voraus gebucht werden.
Als ich im Bademantel aus den Umkleiden trete, tut sich mir eine atemberaubende Wohlfühllandschaft auf. Warme Farben, gedimmtes Licht, geschwungene Wände, kleine Gänge und viele stilvolle Dekorationsobjekte schaffen eine sehr angenehme Atmosphäre. Kleine Buddhafiguren und griechische Keramikskulpturen von halbnackten Frauen mischen sich zu einem asiatisch-antiken Stil, der trotz der eigentlichen Unvereinbarkeit harmonisch wirkt.
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Besonders gefallen mir die Saunen. Von der typischen Finnensauna bis zur exotischen „Erdsauna“ – über 5 verschiedene Saunen und unterschiedlich temperierte Abkühlungsbecken kann ich nun wirklich nicht klagen. Echter Schnee und ein Trinkwasserbrunnen dienen zur Abkühlung und ich denke mit einem Lächeln an mein nun gestärktes Immunsystem und meinen Kreislauf.
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Nicht weniger gelungen ist das Schwimmbad, das mit seinem Kamin und den romantischen Kuschelecken zum Verweilen einlädt.
Obwohl Kinder nicht in den Spa-Bereich dürfen, können sie während des Aufenthalts im Kinder- oder Jugendklub sowie auf dem großen Spielschiff vor den Residenzen Spaß haben – die Yachthafenresidenz ist also auch für Familien mit kleinen und großen Kindern geeignet.
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Für die sportinteressierten Gäste der Yachthafenresidenz stehen zwei Fitnessräume bereit. Gewählt werden kann zwischen Steppern, Laufbändern und japanischen Gummibandgeräten, deren Funktionsweise sich mir trotz längeren Betrachtens nicht recht erschließen wollte. Kostenfreie Getränke stehen überall zur Verfügung. Ich überlege kurz und bekämpfe mein Gewissen, das mir befahl, mich wenigstens ein bisschen sportlich zu betätigen.
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Besonders in der Nacht beeindruckt die aufwendige Außenbeleuchtung der zum Hotel gehörenden Veranstaltungsgebäude. Es gibt eine Kongress- und eine Bootshalle, einen Bootsklub, diverse Bars sowie eine integrierte Shoppingmeile. Sieben nicht ganz billige Restaurants, die sich rund um das Hauptgebäude gruppieren, locken mit kulinarischen Köstlichkeiten: frischer Fisch aus der Ostsee, saftiges Steak oder klassisch italienische Spezialitäten verwöhnen die Geschmäcker der wohlhabenden Gäste.
Als ich im gewaltigen Bett versank, freute ich mich schon auf das Frühstück am nächsten Tag. Vorm Schlafen probierte ich noch kurz den Fernseher aus. Dieser lässt sich so verstellen, dass man gemütlich im Bett liegen kann. Aber wer möchte hier schon seine Zeit mit Fernsehen verschwenden?
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Am Morgen machte ich mich auf den weiten, weiten Weg zum Frühstückssaal im Hauptgebäude. So zwei bis drei Kalorien dürfte ich dabei locker verbrannt haben, nichts sprach somit gegen ein ausgiebiges Schlemmerfrühstück. Ich bekam einen Platz mit Blick aufs Meer und die im Hafen liegenden Yachten und sogleich frischen Kaffee serviert. Das zunächst unverschämt teuer wirkende Frühstück ist seine 19,50 Euro definitiv wert. Vom klassischen Brötchen und Belag-Buffet bis hin zu regionalen Fischkreationen wird einem hier alles geboten. Frische Fruchtquarks, echtes Birchermüsli (zur Wahl auch mit Sojamilch), selbst gemachte Marmeladevarianten, Samenkörner, Nüsse, getrocknete Früchte und Fruchtsäfte auf der einen Seite; Bacon, Eigerichte, Pilze und überbackene Tomaten auf der anderen – in Gedanken wiege ich schon 2 Kilo mehr. Das Beste zum Schluss – eisgekühlter Sekt.
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Ein kleiner Verdauungsspaziergang am Strand rundet meinen Ein-Tages-Wellness-Aufenthalt ab.
Insgesamt eignet sich das maritim angehauchte Hotel sehr gut, um sich wirklich zu erholen und verwöhnen zu lassen. Die Liebe zum Detail, der gute Service und das große Angebot an Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten machen einen Kurzurlaub in der Yachthafenresidenz an der mecklenburgischen Ostsee zu etwas Besonderem – auch oder gerade in der Nebensaison. Mit mindestens 89 Euro für ein Einzelzimmer ist der Spaß aber selbst dann nicht ganz billig. Einziger Wermutstropfen: Die verteilte Bauweise und die damit verbundenen weiten Wege (netterweise aber überdacht).
Die Yachthafenresidenz Hohe Düne dürfte mich nicht das letze Mal gesehen haben. Vielleicht teste ich beim nächsten Mal aber auch das Neptun-Hotel in Warnemünde oder das Strandhotel Hübner oder, oder, oder. Die Auswahl an guten Häusern ist in Warnemünde ja durchaus gegeben. Mal abwarten, welches Hotel mich als Erstes zu einem Gratisaufenthalt einlädt…