Kooperation der Unis Rostock und Alabama
ISS Astronaut Thomas Reiter im Audimax
7. Juni 2010, von Stefanie
Die Universität Rostock will zukünftig enger mit der University of Alabama in Huntsville (UAH) zusammenarbeiten. Um dies zu bekräftigen, unterzeichneten heute Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck und Professor Dr. David B. Williams, Präsident der UAH, eine Vereinbarung, die Kooperationen in den Bereichen Wissenschaft, Ausbildung und Kultur vorsieht.
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„Zusammen sind wir stärker“, sagte David B. Williams, als er seine Universität im Rostocker Audimax vorstellte. Die 1950 gegründete Universität in Huntsville ist bekannt für ihre Forschung und Lehre in den Bereichen Astrophysik und Atmosphärenwissenschaften und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der NASA.
Mit der Universität Rostock will sie vor allem auf dem Gebiet der Systemischen Ingenieurwissenschaften und Anwendungen, wie zum Beispiel Automatisierungstechnik, Materialforschung, Ressourceneffizienz und Energieforschung kooperieren. Geplant ist auch ein Austausch auf den Gebieten Atmosphären- und Erdsystemwissenschaften, Gesundheit und Lebenswissenschaften sowie Maritime Sicherheit.
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Der Austausch soll durch gemeinschaftliche Forschungsprogramme und Projekte gefördert werden. „Die Beziehung soll gestärkt werden. Doch es liegt nicht nur an den Forschern, sondern auch die Studierenden müssen sich austauschen“, machte Wolfgang Schareck deutlich. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs wollen beide Universitäten Auslandsstudienprogramme anbieten. Außerdem sind Graduierten-Anschlussprogramme für Doktoranden, insbesondere auf dem Gebiet der Systemischen Ingenieurwissenschaften angedacht.
Der Rektor der Rostocker Universität freut sich auf eine stärkere internationale Zusammenarbeit. Derzeit gibt es Kooperationsvereinbarungen mit 50 Universitäten weltweit, vor allem aus dem Ostseeraum. Die Kooperation mit der University of Alabama in Huntsville ist die achte in den USA.
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Zur Vertragsunterzeichnung war eine hochrangige Delegation aus Alabama angereist. Stationen ihrer Reise waren Neustrelitz, Greifswald, Stralsund und das historisch-technische Museum in Peenemünde. Heute stand eine öffentliche Vorlesung mit dem Titel „Space, Research & Technology Lecture“ im Audimax der Universität Rostock auf dem Besuchsprogramm. Der ehemalige Chef-Administrator der NASA, Professor Michael D. Griffin, heute Honorarprofessor an der University of Alabama in Huntsville äußerte sich zur Bedeutung des Forschungsschwerpunkts „systemische Wissenschaften“.
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Höhepunkt der Vorlesung war für viele aber der Vortrag von Thomas Reiter, der als erfahrenster Raumfahrer Deutschlands gilt. Er ist zweifacher Langzeit-Astronaut und war der erste Deutsche, der einen Weltraumausstieg unternahm. Seit 2007 ist er Mitglied im Vorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und stellte in dieser Funktion in seiner Vorlesung wichtige Arbeitsschwerpunkte des Forschungszentrums vor.