Antenne MV sendet seit heute aus Rostock

Nach 23 Jahren im Funkhaus Plate kommt das Programm von Antenne MV seit heute Nachmittag aus dem neuen Studio in Rostock

1. März 2016, von
Sebastian ‚Basti‘ Retzlaff moderiert aus dem neuen Antenne MV Studio in Rostock
Sebastian ‚Basti‘ Retzlaff moderiert aus dem neuen Antenne MV Studio in Rostock

„Deine frische neue Stimme kommt aus Plate – Antenne MV“, hieß es bislang beim ersten Privatsender Mecklenburg-Vorpommerns, der Ende Mai 1993 an den Start ging. Seit heute Nachmittag kommt das Programm nicht mehr aus dem kleinen Dorf südlich von Schwerin, sondern aus der größten Stadt des Landes. Um 16:30 Uhr hat das neue Studio im Rostocker Bahnhofsviertel den Sendebetrieb aufgenommen.

Die Entscheidung sei eine „für Rostock, nicht gegen Plate“ gewesen, betont Geschäftsführer Robert Weber. Hauptgrund sei die Zusammenlegung der Unternehmensteile gewesen. Das Vertriebsteam arbeitet von Beginn an in Rostock, jetzt soll alles unter einem Dach zusammenwachsen. Zudem habe in Plate ein Großteil des Funkhauses leer gestanden, in Rostock hat sich der Sender auf rund 300 Quadratmeter verkleinert.

Gerrit Kohr, Programmchef von Antenne MV (l.) und Oberbürgermeister Roland Methling starten den Sendebetrieb aus Rostock
Gerrit Kohr, Programmchef von Antenne MV (l.) und Oberbürgermeister Roland Methling starten den Sendebetrieb aus Rostock

Am 15. Februar ging die 23-jährige Ära zu Ende, Antenne MV sendete zum letzten Mal aus dem Funkhaus in Plate. Während des Umzugs wurde in den letzten zwei Wochen in einem Studio im Radiozentrum Leipzig produziert. Als „eine Art Klassenfahrt“ bezeichnet Moderator Timo Close die Zeit in Sachsen. Für die Hörer soll sich mit dem Umzug nach Rostock nichts ändern. „Wir freuen uns tierisch auf den Neuanfang und machen einfach so weiter wie bisher“, verspricht Close.

„Am Format soll sich nichts ändern“, unterstreicht auch Geschäftsführer Robert Weber. Mit Mainstream AC (Adult Contemporay) als Format und dem Motto „Der beste Mix. Mehr neue Hits.“ möchten sie Mecklenburg-Vorpommerns Musiksender bleiben. Doch Weber hat auch neue Pläne. In den fünf Städten Rostock, Schwerin, Stralsund, Greifswald und Wismar habe man sich auf zusätzliche Frequenzen beworben.

Robert Weber, Geschäftsführer von Antenne MV
Robert Weber, Geschäftsführer von Antenne MV

„Ich bin der Meinung, wir haben einen sehr guten Antrag abgegeben“, gibt sich der Geschäftsführer optimistisch. Wenn sie bei der Ausschreibung der Landesmedienanstalt zum Zuge kommen, könnten die neuen Lokalsender innerhalb von drei Monaten an den Start gehen, so Weber.

Um sich selbst keine Konkurrenz zu machen, ist die Zielgruppe ein etwas älteres Publikum. „Die Musikrichtung wird anders und es wird auch mehr Wort geben – weniger Moderation, mehr Beiträge“. Eine fixierte Deutschquote von 25 Prozent, darunter auch Schlager, und Informationen aus der Region sollen die ältere Zielgruppe ansprechen.

Als Stammhörerin der ersten Stunde hat Ingeburg Kriegel aus Toitenwinkel zum Sendestart von Antenne MV Blumen für Torsten ‚Torte‘ Dück vorbeigebracht
Als Stammhörerin der ersten Stunde hat Ingeburg Kriegel aus Toitenwinkel zum Sendestart von Antenne MV Blumen für Torsten ‚Torte‘ Dück vorbeigebracht

Warum kein Programm für ganz junge Leute? „Es gibt einfach weniger junge Menschen und die sind in der letzten Ausschreibung durch Sunshine Live eigentlich auch bedient worden“, begründet Weber die Ausrichtung der neuen Sender. Die älteren Hörer seien ein wenig auf der Strecke geblieben. „Wir glauben, da ist eine Lücke und dass wir da eine Chance haben.“

Auch online möchte Antenne MV seine Aktivitäten ausbauen, ergänzt Gerrit Kohr. Noch in dieser Woche geht ein One-Hit-Wonder-Stream online, weitere Streams sollen folgen. Und für den Sommer ist eine sprechende Smartphone-App geplant, wagt der Programmdirektor einen Blick in die Zukunft.

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