Neuer Anlauf für Wohnmobilstellplatz in Warnemünde

Nach vier Jahren soll der unveränderte B-Plan für einen Caravan-Stellplatz in Warnemünde erneut rechtskräftig werden, bereits beschlossene Sache ist die Kurabgabe für Camper

13. April 2016, von
Einen offiziellen Caravan-Stellplatz gibt es in Warnemünde nicht, gern steuern Urlauber mit ihrem Wohnmobil den Parkplatz auf der Mittelmole an
Einen offiziellen Caravan-Stellplatz gibt es in Warnemünde nicht, gern steuern Urlauber mit ihrem Wohnmobil den Parkplatz auf der Mittelmole an

Zwischen 100 und 150 Wohnmobile sind in der Hauptsaison täglich in Warnemünde zu Gast. Einen Stellplatz mit Anschlüssen zur Ver- und Entsorgung gibt es im Ostseebad jedoch immer noch nicht. Dabei wurde bereits im Februar 2012 der B-Plan für einen Caravan-Stellplatz in Warnemünde beschlossen.

Damit aus dem vorgesehenen Areal – einer ehemaligen Mülldeponie am Weidenweg – ein Stellplatz für Wohnmobile entstehen konnte, fehlten allerdings noch Zufahrt, Strom- und Wasserleitung. Ohne festen Investor wollte die Stadt nicht in die Erschließung investieren, ohne Infrastruktur kam kein Investor.

Dann klagte auch noch ein Anwohner und bekam vom Oberverwaltungsgericht (OVG) in Greifswald Recht, es erklärte den B-Plan im April 2014 für unwirksam. Ein Formfehler bei der Bekanntmachung des Bebauungsplans gab den Ausschlag. Die Verwaltung wollte diesen Fehler zeitnah heilen, im ersten Halbjahr 2015. Dies hat sich um ein weiteres Jahr verschoben, doch nun wird tatsächlich ein zweiter Anlauf gestartet.

Im Mai soll der Ortsbeirat über die neue Vorlage abstimmen, im Juni geht die Beschlussvorlage in die Bürgerschaft, berichtet Thorsten Hortig-Delaunay, Sachbearbeiter im Stadtplanungsamt. Der Beschluss führt nach der Bekanntmachung zur erneuten Rechtskraft des B-Plans. Inhaltlich soll am Bebauungsplan aus dem Jahr 2012 jedoch überhaupt nichts geändert werden. Es ist lediglich eine Korrektur und Ergänzung des Abwägungsprozesses geplant, da vom OVG auch Defizite in der Abwägung benannt wurden.

„An Planzeichnungen, textlichen Festsetzungen sowie auch an der Begründung wird nichts geändert, daher ist auch kein erneuerter Satzungsbeschluss, sondern nur ein Beschluss über die geänderte und ergänzte Abwägung notwendig“, erläutert Hortig-Delaunay.

„Wenig nachvollziehbar, dass das zwei Jahre dauert“, findet der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel (CDU), „insbesondere angesichts der Not, die wir hier in Warnemünde mit Wohnmobilen haben.“ Auch wenn der Caravanplatz noch auf sich warten lässt, müssen die Camper in Warnemünde künftig Kurtaxe zahlen. Das hat die Bürgerschaft auf Prechtels Antrag in ihrer letzten Sitzung mit deutlicher Mehrheit beschlossen. Pro Person (ab 16 Jahre) werden in der Hauptsaison (Mai bis September) 2,25 Euro fällig, in der Nebensaison 1,50 Euro. Wie und ab wann die Kurabgabe von den Campern erhoben werden soll, ist noch ungeklärt.

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