8. Warnemünder Sandwelt 2017 zeigt Moby Dick

Bis zum 23. April entstehen neue Sandskulpturen bei Karls an Pier 7 in Warnemünde, anschließend kann die Open-Air-Ausstellung bis zum 29. Oktober 2017 kostenlos besucht werden

14. April 2017, von
Karlis Ile und Maija Puncule bereiten die Warnemünder Sandwelt 2017 an Pier 7 vor.
Karlis Ile und Maija Puncule bereiten die Warnemünder Sandwelt 2017 an Pier 7 vor.

Nun geht die Jagd von Kapitän Ahab nach dem riesigen Pottwal Moby Dick in Warnemünde weiter. Nachdem bereits vor Weihnachten in Karls Erlebnisdorf in Rövershagen eine Eis- und Schneeskulpturenausstellung mit Szenen aus Herman Melvilles berühmten Roman eröffnet wurde und schon über 120.000 Besucher anlockte, versuchen nun dieselben Künstler passend zur Saisoneröffnung im Ostseebad das Thema mit Sandfiguren darzustellen.

„Figuren aus Eis und Sand sind sehr kurzlebig. Sand ist jedoch viel weicher und noch fragiler als Eis. Licht und Schatten unterscheidet die beiden Materialien ebenfalls“, vergleicht Karlis Ile die beiden Werkstoffe. Der 42-jährige mehrfache Gewinner der Eis- und Schneeskulpturenmeisterschaft aus Lettland hat mit fünf seiner Kollegen die zentrale Figur, den begehbaren Moby Dick, in Karls Eiswelt erschaffen. Nun wird er mit Maija Puncule in den nächsten zehn Tagen die sechs Meter breite und drei Meter hohe Sandpyramide am Fähranleger gestalten.

Während die 32-jährige lettische Kunststudentin ein dynamisches Abbild des legendären Wals in den Sand schnitzen möchte, hat sich Karlis Ile ein Porträt Kapitän Ahabs vorgenommen. Eigentlich mag er die Geschichte des Walfängers gar nicht, gibt der Bildhauer lachend zu, sie sei ihm zu hart und zu blutig. Andererseits imponiere ihm jedoch die Dramatik und die Gefühlsgewalt in dem Weltklassiker. Sie ist Ausgangspunkt für seine künstlerische Arbeit. Er greift den Moment auf, als Ahab mit der Harpune in der Hand ansetzt, um den Meeresgiganten zu töten. „Der Sturm um ihm herum, ist eigentlich der Sturm in seinem Herzen“, beschreibt er seine Bildidee, die bis Ende Oktober die einlaufenden Schiffe am Pier 7 begrüßt.

Hinter Karls Pier 7-Shop und Restaurant am Kreuzfahrtliegeplatz werden drei weitere Sandpyramiden bearbeitet, die ebenfalls Figuren und Szenen aus Moby Dick darstellen. Insgesamt sieben Künstler aus Polen und Lettland können bis zum 23. April dabei beobachtet werden, wie sie 400 Tonnen Sand nach und nach in Form bringen, zunächst grob mit Schippen und Schaufeln und später mit immer kleiner werdendem Werkzeug für die kunstvollen Details.

Damit die Kunstwerke auch sieben Monate lang Wind, Wetter und die salzige Luft der Ostsee ohne Makel überstehen, wurde extra ein spezieller Sand aus einer Grube im brandenburgischen Niederlehme an die Ostsee geliefert. Dieser hat die Eigenschaften einer besonders eckigen Kornstruktur, die es braucht, um gut bindig zu sein. Anders als klassischer Ostseesand, dessen Korn durch die Bewegung im Wasser rundliche Formen annimmt, lässt er sich damit leichter verdichten und verarbeiten.

Wer sich für seine eigenen Sandburgen am Strand inspirieren lassen möchte, kann die Open-Air-Ausstellung kostenlos bis zum 29. Oktober 2017 am Pier 7 in Warnemünde besuchen.

Fotos von der Warnemünder Sandwelt 2017:

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