Abenteuer-Golfanlage für Warnemünde geplant
Lübecker Investor möchte mit einer Abenteuergolfanlage in Strandnähe ein Freizeitangebot für Schlechtwettertage im Ostseebad Warnemünde schaffen
13. September 2017, von Stefanie
„Unheimlich viel Lachen und Lebendigkeit“ herrsche auf dem Platz schwärmt Ralf Blohm als er gestern Abend dem Ortsbeirat Warnemünde von seiner Abenteuergolfanlage in Göhren auf Rügen berichtet. Sein Interesse sei riesengroß, den Gästen und Einheimischen in Warnemünde ebenfalls so ein Angebot zu machen. Als Schlechtwetter-Strand-Alternative wirke sie nicht nur saisonverlängernd, sondern werde auch bei Regentagen im Sommer gern angenommen. 30.000 Besucher zählte der Ingenieur und Investor im Jahr auf seiner 3.400 Quadratmeter großen Anlagen auf Rügen. 450.000 Euro habe sie gekostet. Etwa 30 Prozent hat das Landesförderinstitut im Rahmen eines Programms für saisonverlängernden Maßnahmen bezuschusst. Für Warnemünde sei so eine Förderung ebenfalls wahrscheinlich, kündigt Ralf Blohm an.
Man müsse sich das ähnlich wie eine Minigolfanlage vorstellen. Die Elemente des Golfplatzes und ihre Anordnung seien mit viel Herzblut selbst gezeichnet und entwickelt. Sie seien von maritimen Themen inspiriert und auch für eine mögliche Warnemünder Version hat er schon einige Ideen gesammelt. So könne er sich die Themen „Pirat“, „Urlaub an der Ostsee“ oder „Hanse, Koggen, Handelswege“ vorstellen. Gute Erfahrungen habe er mit zwei 9-Loch-Parcours gemacht. Das sei familienfreundlicher und ermögliche mehr Flexibilität als die üblichen 18-Loch-Parcours. Ein Logo gibt es für Warnemünde auch bereits. Auf alle Fälle möchte der Lübecker bei der Entwicklung eng mit der hiesigen Bevölkerung zusammenarbeiten, das Heimatmuseum solle sich einbringen können und mit dem Ortsbeirat soll alles gut abgestimmt werden.
Der zeigte sich von den Plänen recht angetan. „Aus touristischer Sicht wäre es für Warnemünde gut, wenn man so etwas hätte“, meint der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel. Und auch die anwesenden Warnemünder äußern sich positiv. Marita Bojarra alias Mariken begrüßt „als zukünftige Großmutter“ das sportliche Freizeitangebot für alle Altersgruppen und ergänzt: „Ich persönlich bin im Kletterwald überfordert.“
Ein Kernproblem bleibt jedoch vorerst: der Standort. Bereits vor zwei Jahren habe sich Ralf Blohm in Warnemünde danach umgeschaut. Sein Wunsch: Möglichst in der Nähe von Wasser soll die Abenteuergolfanlage erbaut werden. Die Dünen kommen wegen des Einwands des zuständigen Amtes (StaLu) nicht infrage. Er sei aber in Gesprächen mit dem Hotel Neptun und dem A-Ja-Resort, um auf der zwischen beiden Gebäuden liegenden Fläche eine entsprechende Anlage zu errichten. 2.000 Quadratmeter würden genügen. Auch die anwesenden Warnemünder machten Vorschläge. Im Aranka-Wald oder weiter westlich bei den Kleingartenanlagen können sie sich so ein Freizeitangebot gut vorstellen. Es habe in der Vergangenheit schon mal eine Minigolfanlage in Warnemünde gegeben.
Ortsbeiratsmitglied Helge Bothur blickt auch über den Warnemünder Tellerrand und bringt den Stadthafen und den IGA-Park als mögliche Standorte ins Spiel. Anders als die anderen Strandbäder habe Warnemünde immerhin eine über 200.000 Einwohner große Stadt in unmittelbarer Nähe. Auch Kühlungsborn steht bei Ralf Blohm auf der Standortliste.